WM in KatarSportmoderator Thomas Helmer: An Regeln halten oder nicht hinfahren

 Vortrag von Thomas Helmer auf der Transport Logistic 2015 Thomas Helmer während seines Vortrages am 8.05.2015. Die Messe Transport Logistic 2015 fand vom 5. bis 8. Mai 2015 in München statt. Sie ist die weltweit größte Fachmesse für Logistik, Mobilität, IT und Supply Chain Management. Den Schlussakkord bildete ein Karriere- und Ausbildungsschwerpunkt am letzten Tag der Messe mit einem Vortrag des ehemaligen Fußballeuropameisters Thomas Helmer - Thomas Helmer during his lecture on the subject of careers May 8th, 2015. The Transport Logistic 2015 trade fair took place in Munich from May 5th to 8th, 2015. It is the world s largest trade fair for logistics, mobility, IT and supply chain management. The final chord was a career and trai Copyright: xMichaelxLucanxxxaal.photox
Thomas Helmer bezieht auf Instagram Stellung.
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Über die WM in Katar wird zur Zeit viel diskutiert. Boykott – ja oder nein? Sich dem „One-Love-Kapitänsverbot“ fügen – ja oder nein? In den sozialen Netzwerken und in Umfragen ist die Meinung oft übereinstimmend – sich der FIFA und Katar zu beugen finden die meisten Deutschen nicht gut. Gegenstimmen oder Gegenargumente hört man selten. Sportmoderator und Ex-Nationalspieler Thomas Helmer macht seine – doch andere Ansicht - nun öffentlich. Er fordert auf, sich an die Regeln zu halten oder nicht hinzufahren.

Die Kommentar-Funktion hat der Europameister von 96 ausgestellt

„Es ist doch eigentlich alles ganz einfach“, beginnt der Europameister von 1996 seinen Instagram-Post. Zu der WM in Katar hat der Sportmoderator folgende Ansicht: „Wenn wir in Deutschland Ausländer willkommen heißen, möchten wir, dass sie sich an unsere Regeln halten und unsere Kultur respektieren.“ Weiter erklärt er: „Ich mache das Gleiche, wenn ich nach Katar oder jedes andere Land reisen würde. Wenn mir irgendwas an einem Land „nicht“ passt, dann reise ich dort einfach „nicht“ hin. Was ist daran so schwer zu verstehen.“

Eine Meinung, die polarisieren könnte. Die Kommentarfunktion hat Helmer unter seinem Instagram-Post ausgestellt. Wie Helmers Meinung konkret zum Beispiel in Sachen „One-Love-Kapitänsbinde“ ist, wird aus dem Instagram-Post nicht klar. Er fordert lediglich auf, sich an die Regeln zu halten.

Anderer Meinung ist Michael Ballack

Deutlicher wird dagegen der frühere Nationalmannschafts-Kapitän Michael Ballack. Er hat die FIFA für die angedrohten Sanktionen für das Tragen der "One-Love"-Binde scharf attackiert. "Dass die FIFA mit so einer Entscheidung kommt, ist schon frech, mehr als frech", sagte Ballack bei MagentaTV. Der Fußball-Weltverband habe "total versagt", in Gänze: "Die FIFA fährt hier einen Kurs, der absolut nicht nachvollziehbar und auch inhaltlich nicht zu vertreten ist."

Dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und den sechs weiteren europäischen Teilnehmernationen, die die Aktion initiiert hatten, warf Ballack ein "Einknicken" vor. "Ich finde es schade", sagte der 46-Jährige. Deutschland, England oder die Niederlande seien Nationen mit Gewicht im Weltfußball. Er sei deshalb "absolut" enttäuscht.

Es sei aber noch Zeit, ein Zeichen zu setzen. "Sie haben die Möglichkeit, jetzt bei diesem Event darauf aufmerksam zu machen. Es gibt keine größere Plattform als so eine WM, um zu seinen Werten zu stehen", sagte Ballack. Die Verbände seien die Protagonisten, "ohne die haben wir hier keine WM und kein Event. Sie haben die Möglichkeit, ein Statement zu setzen." (jma/sid)