Spekulationen um Maddie McCann: Freuds pädophiler Enkel Clement könnte etwas mit dem Fall zu tun haben

ARCHIV - Das Foto vom 04.05.2007 zeigt die kleine Madeleine McCann (Maddie), die in Praia da Luz in Lagos, Portugal, spurlos verschwand. Der Fall der seit sechs Jahren vermissten Madeleine «Maddie» McCann wird in einer «Aktenzeichen XY...ungelöst»-Sendung unter die Lupe genommen. Bei der um 30 Minuten längeren Ausgabe der Sendung am kommenden Mittwoch (16. Oktober/20.15 Uhr) werden auch die Eltern des Mädchens zu Gast sein, wie das ZDF mitteilte.  EPA/LUIS FORRA (zu dpa "Fall Maddie im ZDF: Phantombilder mit deutschsprachigen Männern" vom 14.10.2013) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Im Mai 2007 verschwand Maddie McCann spurlos aus einer Ferienwohnung in Portugal.

Dieser mysteriöse Kriminalfall beschäftigt die Menschen nun seit fast einem Jahrzehnt: Im Sommer 2007 verschwand die damals dreijährige Maddie McCann aus ihrer Ferienwohnung in Praia de Luz, Portugal. Es gab nicht die geringste Spur von ihr, die Polizei tappte im Dunkeln. Daran hat sich bis heute nichts geändert, obwohl die Eltern des britischen Mädchens, Gerald und Kate McCann, eine aufwändige Suchaktion mit Unterstützung der Medien starteten. Das einzige, was es seither gibt, sind wilde Spekulation und Verschwörungstheorien. Doch nun soll es neue Erkenntnisse geben: Ausgerechnet Sigmund Freuds pädophiler Enkelsohn Clement (†83) könnte die Schuld für Maddie McCanns Verschwinden tragen. Denn nachdem sie aus der Ferienwohnung verschollen war, pflegten Maddies Eltern eine Freundschaft zu ihm, wie die britische Zeitung 'Independent' berichtet.

Bereits im Jahre 2007 soll die Polizei ihn im Visier gehabt haben: Sir Clement Freud, Enkel des weltberühmten Psychoanalytikers. Auch Clement Freud erlangte gesellschaftliche Anerkennung als Schriftsteller, Moderator, Chefkoch und Politiker. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten: Zwei ältere Frauen beschuldigen Clement Freud in einer TV-Dokumentation, sie zwischen den 1940er und 1970er Jahren vergewaltigt zu haben. Bis heute behaupten sie, von quälenden Erinnerungen an die Tat heimgesucht zu werden. Freuds Enkel kann sich gegen die Vorwürfe nicht mehr wehren, er ist vor sieben Jahren gestorben.

Eine der Frauen, Sylvia Woosley, erzählte vor laufenden Kameras, dass sie Freud erstmals im Alter von zehn Jahren getroffen habe. Als die Ehe ihrer Mutter gescheitert sei, wäre sie bei Freud eingezogen. Ihre Situation habe dieser schamlos ausgenutzt, indem er sie über mehrere Jahre lang missbrauchte. Die andere Frau möchte anonym bleiben. Doch auch sie schwört, dass der prominente Mann sie in ihrer Kindheit missbraucht und als sie 18 geworden sei, vergewaltigt hätte. Als Erwachsene hätte eine der Frauen versucht, Freud zur Rede zu stellen. Doch dieser hätte den Missbrauch mit seiner angeblichen Liebe zu ihr begründet: "Weil ich dich liebe, du warst ein so sinnliches Mädchen." Beide Frauen hätten ihre schrecklichen Erfahrungen offenbaren wollen, um mit sich ins Reine zu kommen.

In einer Stellungnahme äußerte sich Freuds Witwe, Jill (89), zu den Vorwürfen. "Für mich ist das ein trauriger Tag. Ich war mit Clement 58 Jahre verheiratet, habe ihn über alles geliebt. Ich bin schockiert, tief traurig und bestürzt über das, was diesen Frauen zugestoßen ist. Ich hoffe, dass sie nun Frieden finden“, zitiert sie der 'Independent'.

Freud besaß ein Ferienhaus auf Portugal

ARCHIV - Kate und Gerry McCann zeigen in Berlin bei einer Pressekonferenz ein Foto ihrer Tochter Madeleine (Archivfoto vom 06.06.2007). Die Eltern des englischen Mädchens haben zum 1000. Tag seines Verschwindens zu einer Promi-Gala geladen. Die Veranstaltung findet am Mittwochabend (27.01.2010) in einem Londoner Nobelhotel statt. Kate und Gerry McCann wollen auf diese Weise an ihre Tochter erinnern und Geld für ihre Stiftung sammeln. Die kleine Maddie gilt seit dem 3. Mai 2007 als vermisst. Foto: Soeren Stache (zu dpa-Meldung vom 26.01.2010)  +++(c) dpa - Bildfunk+++
Gerry und Kate McCann sollen mit Clement Freund in Kontakt gestanden haben.

Könnte der mutmaßlich pädophile Clement Freud in Maddie McCanns Verschwinden verstrickt sein? Tatsache ist, dass Freud ein Ferienhaus in dem portugiesischen Örtchen besaß, wo auch die Familie McCann 2007 urlaubte. Und am Kriminalfall Maddie war Freud offenbar besonders interessiert: Wenige Wochen, nachdem sie verschollen war, nahm er Kontakt zu ihren Eltern auf. Das schreibt der 'Independent'. Freud soll mit Gerry und Kate McCann telefoniert und E-Mails hin- und her geschrieben haben. Außerdem soll er die verzweifelten Eltern sogar zwei Mal in ihrem zu Hause besucht haben.

Die Polizei wird nun prüfen, in welcher Verbindung die Enthüllungen über Freuds Vergangenheit zu Maddie McCann stehen. Laut 'Independent' hat seine Familie aber bereits bestritten, dass er zur fragwürdigen Zeit in Portugal war.