Kurioser Prozess in Spanien
Rapper soll Mitbewohner Penis abgeschnitten haben - auf dessen Wunsch

Halb Spanien verfolgt derzeit einen besonders kuriosen Prozess: Der Rapper Aaron Beltran, bekannt unter dem Künstlernamen „Sanatorio del Atico“, soll seinem Mitbewohner den Penis abgeschnitten haben – auf dessen Wunsch hin. Offenbar hofften beide Männer, Geld mit dem Video des Vorgangs zu verdienen. Obwohl die Tat laut Opfer einvernehmlich geschah, steht der Rapper nun vor Gericht.
Andrew B. soll seinem Mitbewohner für die Amputation bis zu 2.500 Euro geboten haben
Im März 2019 kam Andrew B., ein in Spanien lebender Brite, laut „Daily Mail“ mit einer ungewöhnlichen Idee auf seinen Mitbewohner Aaron Beltran zu: Er solle ihm den Penis abschneiden – vor laufenden Kameras. Je nachdem, wie oft das Video des blutigen Vorgangs geklickt werde, solle Aaron dafür bis zu 2.500 Euro erhalten. Aaron nahm den Vorschlag an – und schnitt seinem Mitbewohner mit einem Küchenmesser das Geschlechtsteil ab. So jedenfalls lautet die Version, die Aaron und Andrew laut „Daily Mail“-Bericht der Polizei erzählten. Zuvor soll Andrew B. bereits im Internet nach Leuten gesucht haben, die die Amputation durchführen. Der Zeitung zufolge soll er als Grund für die gewollte Amputation eine Geschlechtsidentitätsstörung angegeben haben.
Penis wurde in Not-OP wieder angenäht
Die Behörden erfuhren von dem Vorfall, weil Andrew B. kurz nach der Amputation stark blutend vor seinem Haus gesehen worden war und jemand die Polizei rief. Vor der Amputation soll er mehrere Valium-Tabletten genommen und vier Flaschen Wein getrunken haben, um sich zu betäuben. Den Penis des jungen Mannes fanden die Beamten in einer Tüte in seiner Wohnung. In einer Not-OP konnte das Geschlechtsteil schließlich wieder angenäht werden und ist seitdem offenbar auch wieder voll funktionsfähig.
Prozess trotz einvernehmlicher Amputation?
Obwohl Andrew B. weiterhin felsenfest behauptet, dass er die Amputation gewollt habe, wurde sein Mitbewohner jetzt wegen Körperverletzung angeklagt. Ob diese freiwillig geschehen sei oder nicht, spiele nach spanischem Recht keine Rolle, so die Argumentation der Staatsanwälte. Aaron Beltran wurde fünf Tage nach der Tat festgenommen und saß vier Monate in U-Haft, bevor er gegen Kaution freigelassen wurde. Vor Gericht sollen neben dem Opfer der Amputation auch zwei weitere Mitbewohner aussagen.