Canon Zoemini S2 im Test
Sofortbildkamera im Hosentaschenformat druckt auch Bilder vom Handy
von Torsten Rabe
Den Moment direkt in einem „greifbaren Foto“ festhalten: Das ist gerade bei jungen Menschen der Generation Insta & Snapchat wieder schwer angesagt. In Deutschland wurden im Jahre 2019 immerhin 500.000 Sofortbildkameras verkauft – 2013 waren es gerade mal 62.000. Wir haben uns mal ein besonders kompaktes und leichtes Modell angeschaut: die Canon Zoemini S2.
Sofortbild-Kameras: Die ersten gab's schon 1947
Ein Foto machen und dann direkt ein Bild in den Händen halten: Das ist das Prinzip der Sofortbildkamera. Und diese Technik ist eigentlich schon ziemlich alt. Die erste Kamera ihrer Art wurde immerhin schon im Jahre 1947 von Edwin Herbert Land, dem Gründer der Firma Polaroid, präsentiert. Der große Durchbruch für das Sofortbild kam dann in den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts. So hat der Pop-Art-Künstler Andy Warhol wie ein Besessener Polaroids gemacht und die Beliebtheit des Sofortbildes gefördert. Neben Polaroid drängten auch Kodak und Fuji in den Markt. Doch irgendwann in den 90er-Jahren kam dann das Ende des Sofortbildes. Die digitale Fotografie war geboren und die rasante Entwicklung verdrängte das Sofortbild. Doch seit einigen Jahren hat sich das geändert. Die Sofortbildkamera ist zurück.
Die Zoemini S2 passt bequem in die Hosentasche
Die Canon Zoemini S2* ist mit einer Höhe von acht Zentimetern, einer Breite von 12,1 Zentimetern und ein Dicke von 2,2 Zentimetern kaum größer als ein Smartphone und wiegt erstaunlich wenig. Mit gerade mal 188 Gramm fällt sie wortwörtlich nicht ins Gewicht. Im Vergleich zu ihren Mitstreitern am Markt ist das ein großer Vorteil. So bringt zum Beispiel die Fujifilm Instax Wide 300* etwas mehr als 600 Gramm auf die Waage und auch deren Abmessungen von 16,8 x 12,1 x 9,6 Zentimetern nehmen deutlich mehr Raum ein. Die aktuellen Modelle von Kodak oder Polaroid können bei den kompakten Maßen der Zoemini S2 ebenfalls nicht mithalten. Ein klarer Vorteil, wenn die Kamera mit auf Reisen geht oder wenn auf Partys direkt Momentaufnahmen entstehen sollen.
Pros & Contras der Zoemini S2:
✔️Gute Verarbeitung
✔️Abmessungen & Gewicht
✔️Guter Selfie-Spiegel mit Ringblitz
✔️Einfache und intuitive Bedienbarkeit
✔️Funktion als Fotodrucker für Smartphone-Fotos
✔️Umfangreiche Funktionen über die kostenlose App
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Die Bedienung der Zoemini S2 ist einfach und intuitiv
Kamera einschalten, Motiv durch den Sucher anvisieren, auslösen und dann auf das Foto warten: Das ist die „Bedienungsanleitung“ für die Zoemini S2 für besonders Eilige. Es gibt natürlich noch Einstellmöglichkeiten. Drei Blitz-Programme, die über einen Schalter ausgewählt werden, stehen dem Fotografen zur Verfügung: Blitz aus, Blitzautomatik und Füllblitz. Nach dem Auslösen kommt dann der Entwicklungsprozess in Gang und die Kamera gibt ein 8,5 x 5 Zentimeter großes Foto aus.
Die Qualität der Bilder ist gut. Allerdings dauert das Drucken vergleichsweise lange. Und wenn ein gedrucktes Foto nicht ausreicht, kann man noch mehrere nachproduzieren. Neben dem gedruckten Exemplar besteht die Möglichkeit, die Aufnahme auch noch auf einer Micro-SD-Karte abzuspeichern. Der entsprechende Kartenslot kann Karten bis 256 GB aufnehmen. Da können viele Erinnerungen gespeichert werden.
Für Selfie-Freunde hat Canon der S2 einen ordentlich großen Spiegel spendiert, der es sehr einfach macht, ein Selbstporträt zu schießen. Andere Kameras wie der Lomography Lomo‘ Instant Automat oder die Instax Mini 90 von Fujifilm bieten ebenfalls einen Selfie-Spiegel - der ist aber deutlich kleiner.
Das gewisse Extra: Handyfotos ausdrucken über die App
Die Zoemini S2 hat eine weitere Besonderheit: Sie kann auch Fotos ausdrucken, die nicht mit ihr gemacht wurden. Per Bluetooth oder NFC kann die Kamera mit einem Smartphone verbunden werden. Über die kostenlose Zoemini-App können dann Smartphone-Fotos zum Druck an die Kamera geschickt werden. Darüber hinaus bietet die App noch viele weitere Funktionen wie Filter, alle mögliche Rahmen und Sticker und auch Bildanpassungen sind möglich.
Zu welchem Preis bekommt man die Kamera und die Bilder?
Die Canon Zoemini S2 hat eine unverbindliche Preisempfehlung von 169 Euro und wird in den Farben Aquamarin, Rosegold und Perlweiß angeboten. Damit gehört sie sicherlich zu den etwas hochpreisigeren Geräten im Markt. Allerdings schneidet die Canon beim Preis pro Bild gut ab. Wenn man das original Canon Zoemini ZINK Fotopapier im Einsatz hat, liegen die Kosten für ein Bild bei 0,47 Euro. Im Vergleich dazu muss man beim Fujifilm Instax Mini Film schon 0,60 Euro oder beim Polaroid 2x3 Zoll ZINK-Papier 0,67 Euro berappen.
Für wen eignet sich die Zoemini S2?
Für Menschen, die viel unterwegs sind und den Moment direkt und greifbar festhalten wollen, ist die Kamera ein sehr guter Begleiter. Durch die kompakten Maße lässt sie sich leicht transportieren. Wer zum Beispiel ein handschriftliches (Reise)Tagebuch führt, kann dieses noch unterwegs mit gedruckten Bildern ergänzen. Aber auch auf Partys und Veranstaltungen kann man das Gerät prima einsetzen, um Erinnerungen festzuhalten und diese direkt an Freunde und Familie weiterzugeben.
Wer allerdings Fotos in der Qualität einer Spiegelreflex- oder Bridgekamera erwartet, ist natürlich bei einer Sofortbildkamera falsch. Das können und wollen diese Geräte auch nicht leisten. Wer aber den Charme des „imperfekten“ Fotos mag und gelegentlich auch ein Handyfoto drucken will, für den ist die Zoemini S2 eine überlegenswerte Wahl.
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