Triebtäter in der Nähe?Handy schütteln - Warnung! Neue App zeigt Sex-Täter in der Umgebung an

ILLUSTRATION - ARCHIV - Eine Frau tippt am 28.03.2017 in Berlin auf einem Smartphone. (zu dpa «Dauer-Daddeln oder «Omline» Ändert sich der Umgang mit Smartphones?» vom 07.04.2017) Foto: Sebastian Gollnow/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Eine neue App zeigt Sex-Täter in der Umgebung an. (Foto: Motivbild)
scg vge fie nic, dpa, Sebastian Gollnow

Nur drei Mal das Handy schütteln, dann wird angezeigt, ob sich ein Sexualstraftäter im Umkreis von etwa 20 Metern befindet. Geht es nach den Vorstellungen der südkoreanischen Justizbehörden, soll das schon bald Realität werden. Das Justizministerium des asiatischen Staates testet eine App, mit der es für jeden möglich sein soll, den genauen Standort verurteilter Triebtäter gemeldet zu bekommen.

App "Safe Return Home" - damit die Frauen sicher Zuhause ankommen

ARCHIV - SYMBOLBILD - Der Darmstädter Bewährungshelfer Hans-Dieter Amthor demonstriert am Rande einer Pressekonferenz im Landtag in Wiesbaden den Einsatz einer elektronische Fußfessel. (Archivbild vom 31.05.2010). Union und FDP haben sich bei dem umstrittenen Thema Sicherungsverwahrung für Schwerverbrecher geeinigt. Dies erfuhr die
Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag (26.08.2010) aus Regierungskreisen. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) muss Deutschland einige gefährliche Schwerverbrecher freilassen, die sich seit mehr als zehn Jahren in der sogenannten Sicherungsverwahrung befinden.   Foto: Arne Dedert dpa (zu dpa 4236 vom 26.08.2010)  +++(c) dpa - Bildfunk+++
Südkorea: App warnt vor Sexualstraftätern mit elektronischer Fußfessel (Symbolbild)
dpa, Arne Dedert

Die App "Safe Return Home" des südkoreanischen Justizministeriums, erkennt die Triebtäter per GPS-Ortung. Das System funktioniert daher nur bei Straftätern, die eine elektronische Fußfessel tragen, erklärte die Justizbehörde jetzt der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap. Schlägt die App so Alarm, wird der registrierte Sexualstraftäter aus einem Kontrollzentrum des Ministeriums angerufen und notfalls ein Bewährungshelfer an den Ort geschickt.

Hohe Rückfallrate von Sexualstraftätern

 Telefon, Mail, Safari, Musik, Logo, App, Handy App auf einem iPhone 6s Feature Handy, Smartphone, iPhone, am 26.07.2017 in Siegen/Deutschland.
App erkennt die Triebtäter per GPS-Ortung. (Symbolbild)
www.imago-images.de, imago images/Rene Traut, RT via www.imago-images.de

Nach Angaben des südkoreanischen Justizministers Park Beo-kye sei das neue Kontrollsystem sinnvoll angesichts der hohen Rückfallrate unter Sexualstraftätern. In den letzten fünf Jahren haben 303 Personen Sexualverbrechen begangen, während sie die Fußfessel trugen. Derzeit sind rund 4.800 Sexualstraftäter mit den Geräten ausgestattet, wie die Zeitung „AJU Business Daily“ unter Berufung auf Zahlen des Ministeriums, berichtet.

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Überwachung von Sexualstraftätern: App verspricht Schutz für Frauen

In Südkorea wird die App gegenwärtig nur in der Hauptstadt Seoul getestet. Bis Ende 2021 soll das System auf weitere Regionen ausgeweitet werden. Auch in Deutschland kommen elektronische Fußfesseln zum Einsatz. Die damit erhobenen Daten dürfen aber nicht für andere Zwecke genutzt werden und müssen nach kurzer Zeit wieder gelöscht werden.

Das Bundesverfassungsgericht hatte im Februar entschieden, dass verurteilte Straftäter, von denen nach der Haft immer noch Gefahr ausgeht, weiter per elektronischer Fußfessel überwacht werden dürfen. Die Richter wiesen die Klagen eines Mörders und eines Vergewaltigers ab. Die Überwachung greife zwar tief in Grundrechte ein. Da die Einschränkungen dem Schutz anderer Menschen dienten, seien sie aber zumutbar und gerechtfertigt. (dpa/rra/mca)