Meistens müssen die Tiere eingeschläfert werden

Seeadler überlebt Zusammenstoß mit Windrad und wird wieder ausgewildert

Seeadler in Wildtierauffangstation
Der Seeadler hatte sich nach einem Zusammenstoß mit einem Windrad eine Fraktur zugezogen.
RTL Nord
von Nicole Ide und Samira Bonneik

Seeadler werden auch die Könige der Lüfte genannt. Leider werden die majestätischen Tiere immer wieder bei Zusammenstößen mit Windrädern so stark verletzt, dass sie eingeschläfert werden müssen. In Eekholt hat jetzt ein Tier überlebt und konnte wieder ausgewildert werden.

Dieser Vogel hat Kampfgeist

Wie durch ein Wunder hat der Seeadler den Zusammenstoß mit einem Windrad überlebt. Auch wenn sich der Vogel dabei schwer verletzte, hätte es auch deutlich schlimmer kommen können: „Er hatte ein Riesenglück, dass er nur eine Finger-Trümmer-Fraktur hatte und eben nicht, wie sonst alle anderen, ein abgehacktes Handgelenk“, so die Wildtierärztin Elvira Freifrau von Schenck im RTL Nord-Interview. Ein Naturschützer hatte den verletzten Greifvogel Mitte Mai unter einem Windrad gefunden. Für Seeadler stellen Windräder eine besondere Gefahr dar: „Unter den Windkraftanlagen liegen häufig auch andere tote Tiere, das heißt also andere Vögel. Und das ist natürlich für den Rotmilan und auch für den Adler ein besonders gutes Beutetier. Und insofern ist es so, dass dort die Beute gesucht wird von einigen und sie dann im Flug nicht auf die Rotorblätter achten“, erklärt Günter Kalin von Projektgruppe Seeadlerschutz Schleswig-Holstein e.V.

Zurück in die Freiheit

Der verletzte Seeadler darf wieder zurück in die Freiheit fliegen
Der Seeadler auf dem Weg zurück in die Freiheit
Quelle: RTL Nord

Im Wildpark Eekholt wurde der Vogel dann wieder aufgepäppelt und am Donnerstag sogar schon wieder ausgewildert. „Nach bereits vier Wochen war der Bruch vollständig verheilt. Er hatte einen schwierigen Start, weil er am Anfang nicht gefressen hat. Da mussten wir ihm dann auch mal das Futter zwangseingeben“, so die Wildtierärztin. Gestärkt und wieder vollständig fit, kann der tierische Patient dann auch in die Freiheit entlassen werden.