Am Geburtstag ihres Bruders
Leopard verschleppt und tötet Ada (4) - nur ihre Puppe bleibt zurück

Schreckliches Unglück in Indien. Ein wilder Leopard hat ein vierjähriges Mädchen verschleppt und getötet. Ada Yasir Mir spielte in einem Garten in der Nähe der indischen Stadt Srinagar, als das Raubtier angriff. Die Bewohner des Dorfes beschuldigen nun das Forstministerium und die örtlichen Wildtier-Behörden.
Es war der Geburtstag von Adas Bruder
Das Ganze passierte am 3. Juni, dem siebten Geburtstag von Adas Bruder Ali. Das vierjährige Mädchen hatte sich auf diesen Tag besonders gefreut, wie ihr Onkel Aijaj Ahmed anschließend dem indischen Fernsehsender NDTV erzählt: „Sie ging nach oben und holte für diesen Anlass ihr Lieblings-Barbie-Kleid heraus, dazu trug sie eine Prinzessinnenkrone. Danach lief sie in den Garten, um ihren Großvater zu holen, da sie den Geburtstagskuchen anschneiden wollten.“ Aus dem Haus hört ihre Familie anschließend nur noch die lauten Schreie Adas. Als sie in den Garten laufen, ist das Kind bereits verschwunden – ein wilder Leopard hat sie verschleppt. Zurück bleibt nur eine Puppe, die Ada bei sich trug. In einer stundenlangen Suchaktion durchforstet die Familie den umliegenden Wald. Am Freitag finden sie dort die Überreste des kleinen Mädchens. Ein Video zeigt, wie auch der Leopard entdeckt und eingefangen wird. Wie die „Times Of India" berichtet, haben die Behörden entschieden, das Tier zu töten.
Bewohner warnten schon länger vor der Gefahr durch Leoparden
Wie die „Daily Mail“ berichtet, erheben die Bewohner des Dorfes nun schwere Vorwürfe gegenüber den örtlichen Behörden – insbesondere des Forstministeriums. Man habe bereits seit Februar vor den Gefahren der Wildtiere gewarnt, wie Anwohnerin Sana Fazili erzählt. Es sei jedoch nichts unternommen worden. Auch Adas Onkel Aijaj Ahmed sagt, dass man die Leoparden bereits mit einer Wildkamera in einer naheliegenden 20 Hektar großen Baumschule gesichtet habe. Diese Baumschule bildet auch den Hauptstreitpunkt: „Der Zweck der Baumschule war es, Setzlinge zu züchten, die später im Waldgebiet gepflanzt werden können", sagt Ahmed. „Aber die Behörden haben die Gärtnerei nicht gepflegt und sie hat sich praktisch in einen Wald verwandelt.“ Der Tod der vierjährigen Ada sei somit ein Resultat der schlechten Arbeit der Behörden.
Große Anteilnahme am Unglück in indischem Dorf
Die zuständige örtliche Behörde für Wildtiere streitet eine Mitschuld ab und verweist auf das Forstministerium. Gegenüber der indischen Nachrichtenagentur PTI äußert sich der Leiter der Behörde Rashid Naqash: „Wir haben in den letzten vier Jahren nach der ersten Sichtung eines Leoparden dort wiederholt das Problem der Aufzucht und des Vorhandenseins von Wildtieren beim Forstministerium angesprochen.“ Man habe zudem eine Kampagne gestartet, um die Bewohner vor der Gefahr zu warnen und über Sicherheitsmaßnahmen aufzuklären.
Am Wochenende versammelten sich viele der Dorfbewohner vor dem Haus der Familie, um ihr Beileid auszusprechen. Auch die Delhi Public School, die Ada bereits besuchte, äußerte sich schriftlich: „Wir sind untröstlich über das Leiden und den Verlust der Kleinen und stehen der Familie in Trauer und Solidarität bei.“
(nfi)