Ein KommentarSchauspielerin wird mit 68 Jahren Mutter: Muss das sein?

Ana Obregón ist mit 68 Mutter geworden
Ana Obregón ist mit 68 Mutter geworden
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Wenn ihr Kind Abitur macht, ist Ana Obregón stolze 86 Jahre alt – sofern sie dann überhaupt noch lebt. Die spanische Schauspielerin ist im Alter von 68 Jahren noch einmal Mutter geworden. Das sorgt nicht nur bei mir für Kopfschütteln, sondern auch bei vielen anderen.

Ana Obregón: "Jetzt werde ich nie wieder allein sein"

Mit einer schwarzen Sonnenbrille und ganz in weiß gekleidet lässt sich Ana Obregón im Rollstuhl mit ihrem kleinen Mädchen auf dem Arm aus einem Krankenhaus in Miami schieben. Es wirkt, als hätte die 68-Jährige ihr Baby, das am 20.März das Licht der Welt erblickte, selbst ausgetragen. Doch der Schein trügt! Die Spanierin hat eine Leihmutter beauftragt. Und zwar in Amerika – weil ein solcher Vorgang in ihrer Heimat verboten ist.

Die spanische Zeitschrift "Hola!" hat nun eben diese Fotos veröffentlicht. Die Schauspielerin hat das Cover auf Instagram hochgeladen und schreibt dazu freudig: „Ein Licht voller Liebe kam in meine Dunkelheit. Jetzt werde ich nie wieder allein sein. Ich lebe wieder.“

Wie lange wird das Mädchen noch etwas von seiner Mutter haben?

Doch damit hat sie eine große gesellschaftliche und sogar politische Diskussion ausgelöst! Darf man sich einfach so, weil man das nötige Kleingeld dazu hat (laut Medienberichten kostete die Prozedur mehr als 100.000 Euro), ein Kind im Ausland „kaufen“? Sollte man in dem hohen Alter von Obregón überhaupt noch Mutter werden dürfen?

Meiner Meinung nach sollte dies verboten werden! Das arme Mädchen wird nämlich nicht mehr viel von seiner Mutter haben. Im Durchschnitt wird eine spanische Frau rund 86,2 Jahre alt. Damit würde die Schauspielerin so gerade noch den Schulabschluss ihrer Tochter miterleben – wenn alles gut läuft. Doch wirklich fit sein wird Mama dann nicht mehr. Schließlich werden unsere Gebrechen im Alter nicht weniger. Und Obregón macht bereits jetzt den Anschein, nicht mehr in Topform zu sein. Fangen spielen, Trampolin springen, Fahrradfahren lernen – für all diese Aktivitäten könnte die Schauspielerin demnächst bereits schon nicht mehr agil genug sein.

Auch die Kommentare von Außenstehenden dürften nicht spurlos an dem Mädchen vorbei gehen. Schließlich wird jeder ihre Mama für ihre Großmutter halten – und sie damit im Zweifel sogar aufziehen.

Ob Obregón ihrem Kind also mit dieser Aktion einen Gefallen tut?

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Kritik an Ana Obregón: „Ich halte es für puren Egoismus"

Die Diskussion um eine Leihmutterschaft im Ausland sorgte auch in Spanien für viel Furore. Es ging sogar soweit, dass Mitglieder aus der gleichen Partei sich auf Mallorca nicht einig waren – und der sozialistische Politiker Oriol Lafau daraufhin zurücktrat! Hintergrund: Auch seine Tochter kam mit Hilfe einer Leihmutterschaft zur Welt.

Der spanische Fernsehmoderator Joaquín Prat kritisierte die Leihmutterschaft der Schauspielerin ebenfalls: „Ich halte es für puren Egoismus, sich in Miami ein Kind zu kaufen, um Mutter zu werden. Ana Obregón hat mehr an sich selbst gedacht als an die Zukunft des Mädchens.“

Leihmutterschaft hat traurigen Hintergrund

Nun muss man fairerweise dazu sagen, dass der Wunsch nach einem Kind von Ana Obregón einen traurigen Hintergrund hat: Ihr 26-jähriger Sohn starb im Mai 2020 an den Folgen von Krebs. Die Schauspielerin soll so sehr unter dem Verlust gelitten haben, dass sie sich nichts sehnlicher, als ein „neues“ Kind wünschte. Doch ganz ehrlich: Den Schmerz auf dem Rücken eines unschuldigen Kindes austragen – das geht gar nicht! Vielleicht hätte sich die 68-Jährige besser einen Hund zur Trauerbewältigung kaufen sollen…