43-Jährige wollte für Dokumentarfilm Walgesänge aufnehmen
Deutsche Sängerin beim Tauchen im Südpazifik verschollen

Wo ist Marina Trost? Die Jazz-Sängerin aus dem bayerischen Osterhofen ist seit einer Expedition im Südpazifik verschollen. Vor der Inselgruppe Tongatapu des Königreichs Tonga wollte sie für einen Dokumentarfilm mit Buckelwalen schwimmen und deren Gesänge aufnehmen. Doch dann entfernte sie sich von ihrer Gruppe.
Es war gefährlich, in der Höhle zu tauchen
Es ist der 11. August 2019. Marina Trost fährt mit einem Boot vor der Küste Euas aufs Meer hinaus. Die 43-Jährige hat einen Tauchschein, schon mehrfach ist sie zu den Walen hinabgetaucht. Seit Monaten arbeitet sie an dem Projekt "Ama’ara – The Song of the Whales" (deutsch: Das Lied der Wale) - "eine dokumentarisch meditative Bild- und Klangreise zu den weisen Urbewohnern unserer Ozeane und ihrer magischen Gesänge", heißt es auf ihrer Homepage.
Zusammen mit einer professionellen Kamerafrau und einem Tauch-Guide springt sie in die Fluten des Ozeans, es soll der vorerst letzte Tauchgang sein. Sie schwimmt hinab in die Eua-Kathedrale, die größte Unterwasser-Höhle des Südpazifik, berichtet "divernet". In dem Gebiet kommen Buckelwale auf dem Weg zu ihren Fortpflanzungsgewässern vorbei. Wegen der Bedingungen unter Wasser sei es zu gefährlich, dort mit den Tieren zu tauchen, heißt es weiter.
Suchteam findet Flosse von Marina Trost auf dem Boden des Pazifiks

Dem Bericht zufolge entfernt sich Trost aus ungeklärter Ursache von ihrem Team und verschwindet. Polizei und lokale Taucher durchsuchen die Umgebung, finden auf dem Grund der Höhle in 30 Meter Tiefe den Bleigürtel und eine Flosse der Sängerin. Ihre Mutter Erna Trost glaubt, dass ihre Tochter von der Strömung mitgerissen und abgetrieben wurde, berichtet die "Passauer Neue Presse". "Das Leben muss eben weiter gehen", sagt sie. Hoffnung auf ein Lebenszeichen ihrer Tochter hat sie fast nicht mehr. Sie wünscht sich, dass die Ungewissheit ein Ende hat.
Die Kollegen von Marina Trost hoffen, das Herzensprojekt der Sängerin mit Spenden fertigstellen zu können.