Er ignorierte Haltesstellen und lästerte am Mikro über seinen Arbeitgeber
S-Bahn-Fahrer in Stuttgart mit 2,8 Promille aus dem Verkehr gezogen

„S“ wie Sturzbetrunken-Bahn in Stuttgart: Mit kapitalen 2,8 Promille wurde der Fahrer einer S-Bahn von der Bundespolizei aus dem Verkehr gezogen. Der 43-Jährige hatte an mehreren planmäßigen Stationen nicht gehalten. Teilweise soll er die Türen gar nicht oder erst mit Verspätung geöffnet haben. Die Durchsagen nutzte der Mann, um über seinen Job und Arbeitgeber zu lästern, sagte ein Polizeisprecher.
Festnahme nach ungeplanter Schleife
Als die Bahn an der Station Rutesheim ohne Halt vorbeirauschte, verständigte eine dort wartende Frau die Polizei. Sie hatte ihre Tochter an dem Bahnhof abholen wollen.
Nachdem der Mann eine ungeplante Schleife fuhr, konnten ihn Beamte der Bundespolizei festnehmen.
Ein freiwilliger Alkoholtest bestätigte den Verdacht, dass er betrunken war. Gegen den Mann wird nun wegen des Verdachts auf gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr ermittelt.
2,8 Promille bedeuten „Betäubungsstadium“
Um einen Alkoholwert von 2,8 Promille zu haben, muss ein erwachsener Mann (40 Jahre alt, 180 cm groß, 80 Kilogramm schwer) laut der Webseite „kenn-dein-limit.de“ etwa 20 Gläser Bier (0,2 Liter) trinken.
Die Folgen sind gravierend, der Trinker wäre im „Betäubungsstadium“. Anzeichen sind unter anderem starke Gleichgewichts- und Konzentrationsstörungen, Erbrechen, Verwirrtheit, kaum noch Reaktionsvermögen, Muskelerschlaffung, Gedächtnis- und Bewusstseinsstörungen. (dpa/uvo)