Rente reicht nicht - diese Fehler müssen Sie beim Sparen vermeiden

Bei der Rente ist aus heutiger Sicht nur eines sicher: Sie allein wird nicht ausreichen, um nach einem langen Arbeitsleben im Alter den Ruhestand genießen zu können. Experten gehen davon aus, dass die gesetzliche Rente in Zukunft nur noch etwas über 40 Prozent des letzten Brutto-Einkommens ausmachen wird. Das heißt dann, es wird große Einschnitte im gewohnten Lebensstandard geben müssen.
Wir müssen also zusätzlich Geld zurücklegen. Rund zehn Prozent vom Netto-Einkommen sollten es sein. Wer 1.200 Euro netto hat, sollte also 120 Euro fürs Alter anlegen. Aber wie? Sparen ist ja eigentlich der zweite Vorname fast jedes Deutschen. Aber - wie Experten beklagen - viele Deutsche sparen völlig falsch. Zum Beispiel, indem sie jetzt Kapital-Lebensversicherungen abschließen.
Altersvorsorge in Deutschland ist nicht leicht. Inflation und Bankenkrise sorgen dafür, dass unser Geld Jahr für Jahr weniger wert ist und es für viele gängige Sparvarianten und Geldanlagen kaum noch vernünftige Zinsen gibt.
Der Deutschen liebste Altersvorsorge, die Lebensversicherung, bringt derzeit im Schnitt unter zwei Prozent Zinsen, kostet aber hohe Abschlussgebühren. Es gibt sogar schon Policen, die überhaupt keinen Garantiezins mehr haben. Da bekommt man real, also auf die Kaufkraft gerechnet, wenn die Rente ansteht, sogar weniger raus als man eingezahlt hat. Fazit: Finger weg von der (kapitalbildenden) Lebensversicherung!
Zusatz zur Rente: Betriebliche Altersvorsorge
Riester-Rente: Riestern lohnt sich schon eher. Vor allem, wenn man wenig verdient und Kinder hat. Wer einen Riester-Vertrag hat (und den gibt es schon ab 5 Euro Sparbetrag pro Monat) bekommt vom Staat 154 Euro plus 185 Euro pro Kind (ab Geburtsjahr 2008 sogar 300 Euro) geschenkt. Das zahlt sich immer aus. Aber Vorsicht! Auch bei Riester-Verträgen gibt es Unterschiede. Am besten fährt, wer sich unabhängig beraten lässt. Die Verbraucherzentralen bieten für wenig Geld diesen Service an, aber auch unabhängige Finanzberater sind gut. Schlecht sind Versicherungsvertreter und Bankberater. Die verkaufen natürlich nur die eigenen Produkte.
Günstig ist auch, von der ‚betrieblichen Altersvorsorge‘ Gebrauch zu machen. Einmal wird diese Variante von den meisten Arbeitgebern unterstützt, aber auch der Staat fördert das. Die Beiträge, die vom Einkommen abgezweigt werden, sind nämlich steuerfrei. Nachteil: Es wird vom so Gesparten kein Anteil in die Rentenversicherung einbezahlt. Deshalb sinkt die Höhe der Rente etwas. Außerdem muss auf das Ersparte Kranken- und Pflegeversicherung nachgezahlt werden.
Altersversorgung für Selbständige geht gut nach dem Rürup-Modell. Auch bei dieser ‚Basisrente‘ genannten Variante werden die Beiträge von der Steuer abgezogen.
In jedem Fall lohnt sich aber die individuelle Beratung durch einen unabhängigen Experten.