"Es macht wütend und zornig"

Rechtsextremismus und Corona: Wie Claus Kaminsky zur Zielscheibe wurde

 20.09.2021, xpsx, Lokal Hanau Stavo mit Amtseinführung OB Claus Kaminsky v.l. Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Hanau Hessen Deutschland DEU Congresspark *** 20 09 2021, xpsx, local Hanau Stavo with inauguration OB Claus Kaminsky v l Lord Mayor Claus Kaminsky, Hanau Hesse Germany DEU Congresspark
Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky wurde schon häufiger Ziel von digitalen Anfeindungen.
www.imago-images.de, imago images/Patrick Scheiber, Patrick Scheiber via www.imago-images.de

Häme, Hetze und Hass finden in sozialen Netzwerken, Foren und anderen Bereichen der digitalen Welt seit Jahren immer mehr Verbreitung. Prominente, Politiker, Privatpersonen – vor Shitstorms ist niemand sicher. Claus Kaminsky, Oberbürgermeister der Stadt Hanau, ist schon häufiger zur Zielscheibe von digitalen Hasswellen geworden. Im RTL-Interview hat er über seine Erfahrungen gesprochen.

„Es hat ein Maß angenommen, das nicht mehr akzeptabel ist"

Claus Kaminsky
Kaminsky am Gedenkort für die Opfer des Anschlags von Hanau.
deutsche presse agentur

„Es macht wütend und zornig. Man fühlt sich hilflos, weil man nicht weiß, wer dahintersteckt“, sagt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, als wir ihn im RTL-Interview auf die Anfeindungen ansprechen, denen er im Netz ausgesetzt ist. Kaminskys Einsatz gegen Rechtsextremismus nach dem Anschlag von Hanau und sein Vorgehen in der Corona-Pandemie hat ihn und seine Familie zur Zielscheibe im Internet gemacht. Wüste Beschimpfungen und Beleidigungen muss der 61 Jahre alte Politiker seitdem über sich ergehen lassen. Nach massiven Drohungen ermittelte sogar die Generalstaatsanwaltschaft. „Es hat ein Maß angenommen, das nicht mehr akzeptabel ist. Ich reagiere auch mit entsprechenden Strafanzeigen“, so der Hanauer Oberbürgermeister.

Hass im Netz: Diese Tipps gibt die Polizei

Trotz der enormen Belastung durch Hasskommentare ist ein Rückzug aus der Öffentlichkeit keine Option für Kaminsky: „Wir lassen unser friedliches, tolerantes und respektvolles Miteinander nicht kaputtmachen.“ Für Betroffene und Zeugen von Hetze im Netz hat die Polizei deswegen wichtige Tipps:

  • Erstens: Hassreden nicht ignorieren, sondern Stellung beziehen - zum Beispiel in den Kommentaren.

  • Zweitens: Beweise sichern – zum Beispiel, indem Sie Screenshots machen oder Chatverläufe speichern.

  • Drittens: Hass, Hetze und verbale Gewalt konsequent melden.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Hass-Kommentare schnell und anonym melden

 Symbolfoto: Gestellte Aufnahme zum Thema Hasskommentare in Sozialen Netzwerken. Neben dem Gefaellt mir Button von facebook sind die Worte elendes Pack zu sehen. Berlin, 03.02.2020 Berlin Deutschland *** Icon photo posed shot on the topic of hate comments in social networks Next to the like button from facebook are the words miserable pack Berlin, 03 02 2020 Berlin Germany PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Copyright: xThomasxTrutschel/photothek.dex
Beleidigungen im Internet muss sich niemand gefallen lassen.
www.imago-images.de, imago images/photothek, Thomas Trutschel/photothek.de via www.imago-images.de

Das Internet ist kein rechtsfreier Raum. Betroffene können Hinweise in der seit Januar 2020 aktiven Meldestelle HessenGegenHetze.de hochladen.

Hier die einzelnen Schritte und Vorteile im Überblick:

  • Link zum Inhalt einfügen, den man melden möchte

  • kurze Beschreibung des Vorfalls

  • mindestens einen Screenshot anhängen

  • Kontaktdaten hinterlassen (freiwillig)

  • Hinweise werden weitergeleitet, die zuständige Stelle wird bei Bedarf aktiv