Radstar mit schockierendem Geständnis
Mark Cavendish litt an Depression: „Alptraum, mit meiner Frau zu leben"

Wenn der helle Schein des Erfolges trügt.
Wenn Mark Cavendish am Ende des Jahres seine Karriere beenden wird, gehört er zu den ganz Großen des Radsports. Ruhm, Ehre, Erfolge – „Cav“ hatte alles. Umso unerwarteter kommt daher nun ein schockierendes Geständnis des Briten.
Mark Cavendish: „Albtraum, mit meiner Frau Peta zu leben“
Mit 34. Etappensiegen bei der Tour de France hält „Cav“ zusammen mit Eddy Merckx die Bestmarke. Es gab Jahre, da war der Sprintkönig nicht zu schlagen. Mit insgesamt 54. Etappensiegen bei Grand Tours (Giro, Tour und Vuelta) gehört er zu den erfolgreichsten Sprintern des Radsports.
Ruhm, Erfolg, Ehre – Cavendish hatte alles. Doch umso überraschender kommt nun sein Geständnis, dass er bereits 2018 an einer Depression litt. „Es war ein Albtraum, mit meiner Frau Peta zu leben“, gesteht Cavendish in der Netflix-Doku „Mark Cavendish: Never Enough“ (zu deutsch: niemals genug), aus der die englische Boulevard-Zeitung Sun vorab zitiert.
Mark Cavendish zieht von Zuhause aus
„Ich hatte jeden Antrieb verloren: ein Mensch, ein Vater, ein Freund, ein Ehemann zu sein“, verrät er. Darunter leiden musste seine Frau Peta, mit der er seit 2013 verheiratet ist. Cavendish zog von Zuhause aus, zurück zu seiner Mutter, ließ Peta und seine zwei Kinder (heute sind es drei) zurück.
Doch Peta wich nicht von seiner Seite, stand ihm weiter bei. Zudem half ihm der Neurowissenschaftler Dr. David Spindler dabei, wieder auf die Beine und damit aufs Rad zu kommen.
Doch kaum war er zurück, musste seine Familie den nächsten Schicksalsschlag erleben. Bewaffnete Räuber drangen in sein Haus ein, bedrohten ihn und die Familie mit Messern. Ein Horror-Erlebnis.
Auslöser: sportlicher Misserfolg
Als Auslöser seiner Depression nennt Cavendish – man glaubt es bei all seinen Erfolgen kaum – sportlicher Misserfolg. Als Sprinter stürzte er relativ oft, brach sich Rippen und das Schlüsselbein. Durch den Trainingsrückstand kam er nicht an die Bestleistungen ran. Er verfehlte Ziele und Siege. Der Teufelskreis begann.
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Auch bei der diesjährigen Tour ereilte ihn das Schicksal. Der 38-Jährige wollte sich zum alleinigen Rekordhalter der Etappensiege aufschwingen. Doch ein Sturz auf der 8. Etappe machte den Traum jäh zunichte – mal wieder. Cavendish musste die Tour verletzt aufgeben. Ob er seine Karriere nun doch um ein Jahr verlängert, ist derzeit offen. (nie)
Hilfe bei Depressionen
Hilfe bei Depressionen bietet die Telefonseelsorge am Telefon unter den kostenlosen Nummern 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222. Auch eine Beratung über das Internet ist möglich unter http://www.telefonseelsorge.de.