Prozessbeginn in Magdeburg: Politikersohn attackiert Ex-Freundin in Kita - jetzt spricht sie über die Horror-Tat

Cindy P. will gerade ihre Kinder von der Kita abholen, da kommt plötzlich ihr Ex-Freund und sticht mit einem Messer achtmal auf sie ein. Er verletzt die Mutter seiner Kinder lebensgefährlich. Jetzt steht der 33-jährige Politikersohn vor Gericht. Im Interview mit RTL erzählt Cindy, wie sie sich nach der Messerattacke fühlt und wieso sie keine Ruhe findet, obwohl der Mann in Untersuchungshaft sitzt.

Sebastian D. stach ihr in Brust, Arme und Rücken

Die Tat ereignete sich am 22. Mai in Magdeburg: Achtmal stach Sebastian D. auf Cindy P. ein. Die zweifache Mutter hatte Messerstiche in Brust, Rücken und Arme. Sie überlebte nur dank einer schnellen Not-OP. Dabei wollte sie eigentlich nur ihre fünf und sechs Jahre alten Söhne aus dem Kindergarten abholen.

Der Mann, der ihr das angetan hat, ist ihr Ex-Freund und Vater der beiden Kinder. Offenbar kam er mit der Trennung nicht klar. Deshalb lauerte der Möbelverkäufer seiner Ex in der Kita auf und griff sie aus dem Nichts mit einem Messer an. Anschließend flüchtete er panisch davon. Polizisten nahmen ihn kurz darauf in der Nähe des Tatorts fest. Er war angetrunken, ein Alkoholtest ergab 1,96 Promille.

Der mutmaßliche Täter kommt eigentlich aus gutem Hause

Seit Mittwoch muss sich Sebastian D. für den Messerangriff vor Gericht verantworten. Aber die Staatsanwaltschaft erhebt "nur" Anklage wegen versuchten Totschlags. Wieso er nicht wegen versuchten Mordes angeklagt wird, erklärt ein Gerichtssprecher im Video.

Das Gerichtsurteil soll voraussichtlich in der kommenden Woche fallen. Sebastian D. könnte im Falle einer Höchststrafe für 15 Jahre ins Gefängnis wandern.

Der 33-Jährige war bereits vor der Tat bei der Polizei bekannt. Mehrfach wurde er wegen Körperverletzung, Führerscheindelikten und Bedrohungen angezeigt. Doch die Polizei konnte ihm nichts nachweisen. Die Familie des Opfers hatte deswegen schwere Vorwürfe gegen die Mutter und den Stiefvater des Mannes erhoben. Sie sollen angeblich politischen Einfluss geltend gemacht haben. Die Mutter des 33-Jährigen saß für die Linken im Landtag. Der Stiefvater war langjähriger PDS-Landesvorsitzender und Bundestagsabgeordneter.