GW950m sollte abgeschossen werden

Wolf hat 74 Tiere auf dem Gewissen- darunter das Pony von Ursula von der Leyen

Seit 2000 erholen sich die Wölfe vor der Ausrottung und erobern ihren alten Lebensraum zurück. Dieses Raubtier soll auch das Pony "Dolly" getötet haben (Symbolbild)
Seit 2000 erholen sich die Wölfe vor der Ausrottung und erobern ihren alten Lebensraum zurück. Wolf GW950m soll auch das Pony Dolly von Ursula von der Leyen getötet haben (Symbolbild)
dpa, Patrick Pleul

von Lina Johannsson

Anfang September wurde das Pony Dolly von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gerissen. Mittlerweile steht fest, welcher Wolf es war: GW950m, wie das Tier bei den Behörden heißt. Der Wolf ist schon durch zahlreiche Risse aufgefallen und sollte getötet werden, doch noch immer läuft er frei herum.

Wolf gilt bereits als Problemwolf

Ein DNA-Abgleich bestätigte, dass es sich bei dem Wolf, der Pony Dolly getötet hat, um einen bei den Behörden bereits bekannten Wolf handelt. Er stammt aus dem Burgdorfer Rudel, ist schon seit Februar 2018 auffällig. Genau dieser Wolf hat bereits 139 Nutztieren einen Schaden zugefügt. „74 Nutztiere wurden getötet, 64 verletzt und ein Nutztier ist verschollen“, so Lotta Cordes vom niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz auf RTL-Anfrage. Deswegen wurde er bereits als sogenannter Problemwolf eingestuft und wurde 2021 zum Abschuss frei gegeben. Doch mittlerweile ist diese Genehmigung ausgelaufen und Wolf GW950m läuft noch immer frei herum.

Wolf riss von der Leyens Pony auf einer Weide

Im Burgdorfer Stadtteil Beihorn, in der Nähe von Hannover, hatte der Wolf das 30 Jahre alte Pony Dolly von der EU-Kommissionspräsidentin und ehemaligen deutschen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen gerissen. Und das mitten auf einer Weide im direkten Umfeld des Wohnhauses der Familie von der Leyen. Die EU-Chefin ist bekennender Pferde-Fan und der Wolf musste ausgerechnet ihr Pony reißen. Bislang sieht die EU vor, keine Wölfe zum Abschuss freizugeben, denn es handelt sich immer noch um eine geschützte Tierart. Ausgenommen davon sind einzelne Problemwölfe. Laut Neuer Osnabrücker Zeitung will Ursula von der Leyen nun die aktuelle EU-Wolfsstrategie überprüfen lassen. Dazu sollten die vorliegenden Daten „eingehend geprüft“ werden.

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Wolfsmonitoring dokumentiert Risse

Auch ohne Abschussgenehmigung durch das Umweltministerium: Der Wolf steht unter ständiger Beobachtung, wie Lotta Cordes erklärt. „Wie in allen Gebieten in Niedersachsen, in denen Wölfe leben, läuft im Territorium des Burgdorfer Rudels das passive Wolfsmonitoring. Im Rahmen dessen werden Sichtbeobachtungen, Losungen, Fährten sowie Nutz- und Wildtierrisse dokumentiert.“ Weitere Maßnahmen seien derzeit nicht geplant.