Bunter Nachthimmel über Niedersachsen und Schleswig-Holstein
Farbspektakel am Himmel: Deshalb leuchten Polarlichter in Norddeutschland
Wer in diesen Tagen nachts in den Himmel schaut, wird belohnt: Denn wo über Niedersachsen und Schleswig-Holstein in der Nacht sonst nur viel Dunkelheit und jede Menge Sterne zu sehen sind, leuchtet es in der Nacht zu Montag (27. Februar) wunderschön grün oder rot. Und auch in der folgenden Nacht soll es nochmal bunt werden.
Polarlichter treten durch Sonnenstürme auf
Verantwortlich für das grünliche oder rötliche Leuchten sind nach Angaben von Monika Staesche, Direktorin des Berliner Planetariums am Insulaner und der Wilhelm-Foerster-Sternwarte, sogenannte Sonnenstürme. Dabei werden elektrisch geladene Teilchen von der Sonne fortgeschleudert. Geschieht dies in Richtung Erde, können die Teilchen bei uns ankommen. Für die rund 150 Millionen Kilometer große Entfernung brauchen sie etwa anderthalb bis zwei Tage. Treten sie dann in die Erdatmosphäre ein, kommt es zum Leuchten. Bei normaler Sonnenaktivität sieht man die Polarlichter nur in den höheren Breiten.
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„Was dort leuchtet sind Luftmoleküle, entweder Sauerstoff oder Stickstoff“, erklärte Staesche. Diese werden von den elektrisch geladenen Teilchen kurz aufgeladen. „Wenn diese dann wieder in einen neutralen Zustand zurückfallen, senden sie diese Energie als ein solches Leuchten aus.“
Nicht nur in Niedersachsen und Schleswig-Holstein sollten die bunten Lichter zu sehen gewesen sein, sondern auch in Teilen von Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Thüringen und Brandenburg.
Im Video: Polarlichter verschönern Himmel über Kiel
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Farbe der Polarlichter nicht überall gleich
Grüne Polarlichter werden nach Angaben der Expertin meist durch Sauerstoff in einer Höhe von 80 bis 150 Kilometern erzeugt. In einer Höhe zwischen 150 bis 600 Kilometern entstehen durch Stickstoffatome rote oder auch blaue Farben. Auf vielen Fotos aus Deutschland sind rötliche Polarlichter zu sehen. „Da wir verhältnismäßig weit weg von den Polarregionen sind, sind bei uns nur die Polarlichter in den höheren Schichten der Atmosphäre zu erkennen“, erklärte die Expertin. „Die unteren befinden sich von uns aus gesehen unter dem Horizont.“ (dpa/mba)