Im Podcast "heute wichtig"

Anti-Corona-Pille: Wie ein Virologe durch Zufall die Pandemie verändern könnte

Foto von Virologe Prof. Stephan Ludwig
Wie Virologe Prof. Stephan Ludwig zufällig einen neuen Wirkstoff entwickelt hat.
Peter Grewer

Die Hoffnungen auf Corona-Medikamente – wie Sotrovimab und Paxlovid – sind groß: schwere Corona-Infektionen sollen so besser bekämpft werden. Und auch in Deutschland wird an einem neuen Wirkstoff geforscht. Durch einen Zufall hat Virologe Stephan Ludwig ein Medikament gegen Corona entdeckt.

„Einem Patienten, der im Krankenhaus liegt, hilft die Impfung nicht mehr, der braucht dann ein Medikament,“ sagt Virologe Prof. Stephan Ludwig in “heute wichtig”-Folge 207. Ludwig forscht zu einem Medikament gegen das Corona-Virus. Eigentlich sollte ein neues Anti-Grippemittel entstehen – doch es hat sich herausgestellt, dass der Wirkstoff auch gegen Corona helfen könnte. Die klinischen Studien laufen bereits und wenn alles gut geht, könnte das Medikament im Herbst eine Notfallzulassung erhalten.

Das Besondere am neuen Wirkstoff: Anstatt den Erreger direkt zu bekämpfen, greift es einen Faktor in schon infizierten Zellen an. Auf diese Weise verhindert der Wirkstoff, dass sich das Virus vermehrt und resistent wird. „Das würde bedeuten, dass wir dann eben einen Wirkstoff haben, der sehr lange – also auch noch in fünf oder zehn Jahren – wirksam sein kann, weil sich das Virus, selbst wenn es sich verändert, dem Angriff durch das Medikament nicht entziehen kann,“ so Prof. Ludwig im “heute wichtig”-Podcast.

Medikament ersetzt keine Impfung

Eine Impfung ersetzt aber keines der neuen Corona-Medikamente. „Wir müssen immer auf diese beiden Säulen bei der Bekämpfung von Erregern setzen – die Impfung als Prophylaxe und die Medikamente zur Therapie,“ erklärt Stephan Ludwig. Der Wirkstoff könnte jedoch als Therapiemöglichkeit schwere oder sogar tödliche Corona-Verläufe verhindern.

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