Projekt mit Zukunft?

Pfand-Revolution! Supermarkt nimmt bald auch Verpackungen zurück

Stahlbehälter von Nesquik/Nestlé.
Nesquik von Nestlé gibt es jetzt in Mehrwegbehältern.
Stefan Wildhirt/Nestlé Deutschland

Pfandflaschen sind längst fester Bestandteil unseres Einkaufsalltags. Lebensmittelverpackungen hingegen, die nach Gebrauch wieder zurückgebracht werden können, gab es bislang noch nicht. Diese Lücke zu schließen hat sich das Start-up-Unternehmen „circolution GmbH“ zum Ziel gemacht – ein Unternehmen, das für einen „systemischen Wandel massiven Ausmaßes“ steht, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Wir verraten Ihnen, wo Sie schon jetzt Lebensmittel in Mehrwegverpackungen kaufen können, wie hoch das entsprechende Pfand ist und welche Lebensmittelhersteller bereits auf den Mehrweg-Zug aufgesprungen sind.

„Unser System setzt auf Standardisierung"

Es ist eine Revolution im Lebensmittelsektor und doch setzt das Unternehmen „circolution GmbH“ auf Standardisierung und die Nutzung bereits vorhandener Systeme. Wie das gehen soll? Die Stahlbehälter, in denen Produkte wie Kakao oder Kaffee bereits in einzelnen Supermärkten zu finden sind, sind Mehrwegbehälter, für die der Verbraucher ein Pfand zahlt und die später wieder zurückgebracht werden können. Doch wohin? Genau hier setzt das Unternehmen auf altbewährte Systeme: Zurückgegeben werden die Behälter, die auf den Namen „Anita in Steel“ hören, über die altbewährten Pfandautomaten, die wir schon lange als Rückgabestelle für Pfandflaschen kennen.

Nestlé und Rewe sind schon im Boot

„Unser System setzt auf Standardisierung und ist offen für alle Lebensmittelproduzenten – ob groß oder klein, ökologisch oder konventionell, Marke oder Eigenmarke. Das ist uns sehr wichtig, sonst macht Mehrweg keinen Sinn“, sagt Max Bannasch, Mitbegründer und CEO von „circolution“ in einer Pressemitteilung des Lebensmittelproduzenten Nestlé Deutschland.

Als einer der ersten Partner des Start-Ups bietet Nestlé seinen Nesquik-Kakao schon jetzt vereinzelt in den neuen Mehrwegbehältnissen an. Im Rahmen einer ersten Test-Phase findet man die Dosen aktuell zwar nur in vier hessischen Rewe-Märkten, wie die „Lebensmittelzeitung“ berichtet, doch das Unternehmen dürfte darauf hoffen, bald in noch mehr Märkten und von noch mehr Marken vertreten zu sein. Wie es auf der Unternehmenswebsite heißt, biete „circolution GmbH“ seinen Kunden viele Etikettierungsoptionen, die die Markendifferenzierung unterstützen.

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Mit 2,50 Euro Gutes tun: Pfandsystem soll der Umwelt zugute kommen

Deckel des Behälters erklärt den Kreislauf.
Einkaufen, genießen, zurückbringen: Für die "Anita in Steel"-Behältnisse zahlt der Kunde 2,50 Euro Pfand.

Endkunden müssen für die Produkte in umweltfreundlichen Verpackungen zwar zunächst tiefer in die Tasche greifen, da ein Pfand von 2,50 Euro fällig wird, doch bei Rückgabe der Behältnisse bekommen sie das Geld wieder – ein klassisches Pfandsystem also.

Wie es in der Pressemitteilung weiter heißt, sei der einzige Müll, der bei dieser neuen Form der Verpackung anfalle, eine Alufolie, die im gelben Müll entsorgt werden müsse. Der Behälter an sich könne bis zu 80 Mal wiederverwendet werden und könne so bis zu fünf Kilogramm Kunststoff einsparen. (vho)