Onkel prügelte ihren Sohn Jörg (†11) tot: Natascha F. will einfach nur wissen warum
Eine Frage quält Natascha F. besonders: Warum? Im Oktober brach ihr elfjähriger Sohn Jörg im Badezimmer seines Onkels, Sven F., bewusstlos zusammen. Zwei Wochen kämpften die Ärzte im Klinikum Neuss um sein Leben, doch die Kopfverletzungen des Jungen waren so schwer, dass sie nichts mehr tun konnten. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als die lebenserhaltenden Geräte abzuschalten. Die Ermittler gehen inzwischen davon aus, dass der Schüler von Sven F. zu Tode geprügelt wurde.
Jörg wohnte seit ein paar Wochen bei Sven F.
Jörgs Mutter Natascha konnte es zuerst gar nicht glauben, dass er für den Tod des Jungen verantwortlich sein soll. Vor seinem Tod wohnte Jörg mehrere Wochen bei dem 41-Jährigen und seiner Familie. "Da gab's doch nie Probleme", erzählt Natascha unter Tränen.
Der Polizei erzählte der Onkel zuerst, der Elfjährige sei in der Schule verprügelt worden. Auch der 'Bild'-Zeitung gab der 41-Jähige kurz nach dem Vorfall noch ein Interview, in dem er erklärt, dass der Junge aus der Schule kam und ausgesehen habe "wie ein Preisboxer". Der Junge habe aber nicht erzählen wollen, was passiert sei und habe auch nicht zum Arzt gewollt.
"Er hat mein Leben zerstört"
"Ich habe ihm kein Haar gekrümmt", versicherte er der Zeitung und fragte, ob irgendjemand die Verletzungen und Stichwunden seines Neffen erklären könne. Doch diese Version der Geschichte lässt sich nicht lange aufrechterhalten. Schnell hatten die Ermittler den Verdacht, dass nicht Jörgs Mitschüler den Jungen so zugerichtet haben konnten, sondern, dass der Onkel mehr damit zu tun hatte, als er zugab.
Im Verhör gesteht Sven F. schließlich, dass er den Jungen verprügelt hatte. Warum er plötzlich so ausrastete, erklärte er jedoch nicht. Natascha F.s einzige Hoffnung ist jetzt, dass Sven F. dafür hart bestraft wird. "Er hat mein Leben zerstört. Er hat mir das genommen, was mir am wichtigsten war – meinen Sohn." Der 41-Jährige ist bereits wegen Körperverletzung vorbestraft. Ihm droht jetzt eine lebenslange Haftstrafe wegen Mordes durch Unterlassung.