Ihre leibliche Mutter stirbt kurz vor den US-Trials

Der traurigste Sprint der Star-Sprinterin Sha'Carri Richardson.

Sha'Carri Richardson waves after winning the women's 100-meter run at the U.S. Olympic Track and Field Trials Saturday, June 19, 2021, in Eugene, Ore. (AP Photo/Ashley Landis)
Erleichtert nach dem emotionalen Rennen: Sha'Carri Richardson.
CC, AP, Ashley Landis

Was für eine bewegende Geschichte: US-Topsprinterin Sha'Carri Richardson hat sich trotz großer emotionaler Belastung für ihre ersten Olympischen Spiele qualifiziert. Nachdem die 21-Jährige bei den Trials in Eugene das Tokio-Ticket über 100 Meter in beeindruckender Manier gebucht hatte, berichtete sie im Siegerinnen-Interview vom Tod ihrer leiblichen Mutter.

"Nur meine Familie und mein Coach wissen, was ich jeden Tag durchmache"

"Ich bin immer noch hier. Vergangene Woche habe ich erfahren, dass meine biologische Mutter gestorben ist. Und dennoch habe ich mich entschieden, meine Träume zu verfolgen und meine Familie stolz zu machen", sagte Richardson: "Jeder sieht mein Pokerface, aber nur meine Familie und mein Coach wissen, was ich jeden Tag durchmache."

Richardson, Schützling des umstrittenen Ex-Sprinters Dennis Mitchell, war früh von ihrer leiblichen Mutter verlassen worden und bei ihrer Tante aufgewachsen. Offen hatte sie über mentale Probleme berichtet: "Ich habe einen Therapeuten", sagte sie. Die Menschen sollten wissen, dass auch Athleten Probleme "durchmachen. Wir sind Menschen, so wie jeder andere auch. Aber am Ende des Tages wollen wir alle gehört und verstanden werden".

Große Konkurrenz beim Kampf um Olympisches Gold

Athletics - Jamaica Olympic Destiny Track Meet - Kingston, Jamaica - June 5, 2021  Jamaica's Shelly-Ann Fraser-Pryce reacts after the women's 100m. Two-time Olympic 100m champion Fraser-Pryce clocked the world?s fastest women?s 100m in nearly 33 years and the fourth-best time in history  REUTERS/Gilbert Bellamy
Auch verdammt schnell: Shelly-Ann Fraser-Pryce.
cpg, REUTERS, GILBERT BELLAMY

In Eugene, wo sie im Finale 10,89 Sekunden nach windunterstützten 10,64 im Halbfinale lief, dankte sie gerührt ihrer verbliebenen Familie. "Ich bin so dankbar, ohne sie, vor allem ohne meine Großmutter, würde es mich nicht geben", sagte sie: "Meine Familie ist alles für mich."

Die junge Sprinterin, die aufgrund ihrer optischen Extravaganz oft mit Sprint-Ikone Florence Griffith-Joyner verglichen wird, hat im Kampf um das erste olympische Frauen-Gold über 100 Meter seit Gail Devers aber ganz starke Konkurrenz. Anfang Juni war Jamaikas zweimalige Olympiasiegerin Shelly-Ann Fraser-Pryce mit regulären 10,63 Sekunden auf Platz zwei der "ewigen" Bestenliste gelaufen. Am Freitag kam auch die Nigerianerin Blessing Okagbare bei den nationalen Trials mit leicht irregulärer Windunterstützung) auf 10,63. (tno/sid)