Klugscheißer-Wissen zu Olympia
So glänzen Sie bei den Spielen als Experte

von Ludwig Degmayr
Auch wenn die Fußball-WM ihr mittlerweile klar den Rang abgelaufen hat, ist die Olympiade das Sportevent mit der größten Historie aller Zeiten. Aber halt! Olympiade und viele weitere Begriffe bedeuten eigentlich etwas ganz anderes als Sie denken. Das und weiteres interessantes Klugscheißer-Wissen über Olympia finden Sie in diesem Text.
Olympia ist nicht gleich Olympiade
Fangen wir doch gleich beim bereits genannten Begriff Olympiade an. Immer wieder ist dieses Wort zu hören, allerdings im völlig falschen Zusammenhang. „Guckst Du die Olympiade?“, könnten Sie möglicherweise gefragt werden. Die beste Antwort darauf ist: „Vier Jahre sind für mich etwas lang.“ Denn tatsächlich beschreibt die Olympiade den Zeitraum zwischen zwei Spielen, also immer vier Jahre (Ausnahme Tokio wegen der Verschiebung).
Ein wichtiger Teil der Olympiade ist übrigens der Fackellauf, der das Ende dieser Periode einläutet.
Athlet bei Olympia ist nicht automatisch Olympionik
Knapp 16.000 Teilnehmer sind bei Olympia dabei, doch nicht jeder von ihnen ist eigentlich ein Olympionik, obwohl die Starter heutzutage von vielen so genannt werden. Die ursprüngliche Bedeutung wertet den Begriff deutlich auf. Im antiken Griechenland, in dem die Olympischen Spiele ihren Anfang nahmen, wurden nur die Sieger der verschiedenen Disziplinen als Olympioniken bezeichnet. Das heißt, ohne Gold strent genommen kein Olympionik.
Im Gegensatz zur Olympiade ist die „moderne“ Interpretation des Begriffs aber mittlerweile auch in Fachkreisen akzeptiert.
Wofür stehen eigentlich die Ringe?
Fake-News gibt es auch bei Olympia. Und die beginnen schon bei ganz grundlegenden Dingen. Hierzulande ist es etwa üblich, den Farben der Olympischen Ringe die Kontinente zuzuordnen. Schwarz für Afrika, Blau für Europa, Gelb für Asien und so weiter.
Diese Verknüpfungen sind aber eine reine Interpretation, denn der Erfinder des modernen Olympias, Pierre de Coubertin, hatte etwas Anderes im Sinn: Mit den auf der Flagge dargestellten Farben sind die Nationalflaggen aller Länder auf der Welt zu bilden. Neben den fünf Ring-Farben zählt dazu übrigens auch der weiße Hintergrund auf der Fahne.
Rudern ist nicht gleich Kanu

Und am Ende noch ein sportlicher Fakt. Was ist eigentlich ein Ruderer? Eine berechtigte Frage, verwechseln die meisten Zuschauer doch gerne mal die Sportart mit anderen Wasser-Disziplinen. Richtig ist, dass Ruderer die Athleten sind, die entgegen ihrer Fahrtrichtung sitzen und somit de facto rückwärts fahren. Kanurennsportler fahren dagegen „normal“ vorwärts. Sie rudern nicht, sondern bewegen sich mit Paddelschlägen vorwärts. Eine klassische Verwechslung, die immer wieder passiert und vor allem Im Lager der Kanuten verdrehte Augen hinterlässt.
Mit diesem Fachwissen können Sie beim nächsten Treffen das gefährlichen Halbwissen Ihrer Freude garantiert versenken.