Corona bereitet große Sorgen

Organisations-Boss schließt Olympia Absage nicht aus

Inmitten steigender Infektionszahlen in Tokio und im Tross der Olympia-Beteiligten hat der Chef des Organisationskomitees der Spiele eine kurzfristige Absage nicht ausgeschlossen. Der IOC-Chef Thomas Bach dagegen ist schon in allergrößter Vorfreude und glaubt, dass von diesen so umstrittenen Spielen eine wichtige Signalwirkung ausgehen wird.

Keine Prognose möglich?

Sport Bilder des Tages IOC chief Bach at athletes village for Olympics International Olympic Committee President Thomas Bach speaks at a ceremony at the athletes village for the Tokyo Olympics in the capital s Harumi district on July 19, 2021. The ceremony was held to mark the erection of a mural at the village to wish for a truce in warring areas of the world during the Olympic Games, Olympische Spiele, Olympia, OS PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY A14AA0000753165P
Thomas Bach ist - wie immer - begeistert.
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Auf die Frage, ob die Spiele, die am Freitag eröffnet werden sollen, möglicherweise doch noch kurzfristig abgesagt werden, antwortete Toshiro Muto auf einer Pressekonferenz, er werde die Infektionszahlen im Auge behalten und bei Bedarf Gespräche mit den Organisatoren führen. "Wir können nicht vorhersagen, was mit der Zahl der Coronavirus-Fälle passieren wird. Daher werden wir die Diskussionen fortsetzen, wenn es zu einem Anstieg der Fälle kommt", sagte Muto. "Zu diesem Zeitpunkt können die Coronavirus-Fälle steigen oder fallen, daher werden wir uns überlegen, was zu tun ist, wenn die Situation eintritt."

IOC-Chef Thomas Bach sprach derweil von „schlaflosen Nächten“. Nach 16 Monaten voller Sorgen trennen ihn und die Olympia-Macher nur noch wenige Stunden von der Eröffnung der umstrittenen Sommerspiele. Also erlaubte sich der Präsident zum Auftakt der 138. Session des Internationalen Olympischen Komitees ganz viel Pathos. Olympia in Tokio werde „den Menschen Vertrauen in die Zukunft geben“, versprach er. „Eine kraftvolle Botschaft in die Welt“ erhofft sich Bach.

Auch für Japans Ministerpräsident Yoshihide Suga gibt es trotz des Corona-Notstands in Tokio und der anhaltenden Umfrage-Mehrheiten gegen die Spiele jetzt kein Zurück mehr. Die Bedeutung der Spiele werde durch die schwierigen Umstände „weder belastet noch verringert“, beteuerte der Regierungschef bei seinem Grußwort an die IOC-Mitglieder. Seine Gesundheitsberater halten die Austragung des Mega-Spektakels mit Zehntausenden Ausländern für keine gute Idee, doch Suga setzt auf den Erfolg der Spiele. (tno)