Nach Eis-Drama bei Olympia

Trainerin eiskalt und gnadenlos: Kritik statt Trost für 15-jährige Walijewa

China Olympics 2022 Figure skating, Eiskunstlauf Women 8118396 17.02.2022 Coach Eteri Tutberidze hugs Russian Olympic Committee s Kamila Valieva after the women s free skating of the figure skating event during the Beijing 2022 Winter Olympic Games, Olympische Spiele, Olympia, OS at Capital Indoor Stadium in Beijing, China. Grigory Sysoev / Sputnik Beijing China PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Copyright: xGrigoryxSysoevx
"Warum hast du aufgehört, zu kämpfen?", das waren die ersten Worte, die Kamila Walijewa von ihrer Trainerin zu hören bekam
Grigory Sysoev, imago/SNA/Grigory Sysoev, imago/SNA

Eiskalte, harsche Kritik statt tröstender Worte, auch keine Umarmung gab es für Kamila Walijewa nach der verpatzten Eiskunstlauf-Kür bei den Olympischen Spielen. Die 15-Jährige kämpfte mit den Tränen, als sie vom Eis zurück zu ihrer Trainerin kam – doch die trat nur verbal nach.

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"Warum hast du aufgehört, zu kämpfen?"

"Warum hast du alles so aus den Händen gegeben? Warum hast du aufgehört, zu kämpfen? Erklär mir das! Nach dem Axel hast du es aus den Händen gegeben“, schimpfte die als gnadenlos bekannte Trainerin Eteri Tutberidse – dokumentiert von den Fernsehkameras.

Nach dem tagelangen Wirbel um ihre positive Dopingprobe hatte Walijewa nach mehreren Patzern in der Kür die mögliche Olympia-Medaille verpasst. Nach dem Kurzprogramm hatte die Europameisterin noch geführt, am Ende wurde sie nur Vierte. Gold ging an die russische Weltmeisterin Anna Schtscherbakowa vor Teamkollegin Alexandra Trusowa. Bronze holte Kaori Sakamoto aus Japan.

Trainer Tutberidse trägt den Spitznamen "Schneekönigin", weil sie ihre oft minderjährigen Schützlinge eiskalt antreiben, vom Erfolg besessen sein soll. "Ich ziehe es vor, meinen Athleten die Wahrheit zu sagen, weil sie Schmeicheleien von anderen hören werden", sagte die 47-Jährige im Dezember bei Channel One.

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Russische Presse feiert Walijewa als Heldin

Deutlich milder und nationalistischer geht die russische Presse mit Walijewa um. "Schtscherbakowa ist die Beste, Trusowa ein Genie und Walijewa eine Heldin", schrieb die russische Zeitung "Sport Express". Walijewa habe "ihr Bestes gegeben, und sie kann schon dafür als Heldin bezeichnet werden, dass sie das Eis betreten hat. Aber die Umstände, mit denen sie konfrontiert war, mussten sich auf ihre Leistung auswirken. (...) Leider ist der Traum von Millionen nicht in Erfüllung gegangen." (wwi/dpa)