Einziger indische Winter-Athlet Arif Kahn

Für den Olympia-Traum muss seine Braut zuhause warten

Indian skier Arif Mohammad Khan pictured during a training session at a World famous ski resort in Gulmarg, some 55 km north of Srinagar city, India. Mohammad Arif Khan became the first athlete from the India to earn a quota place for the Beijing 2022 Winter Olympics in the slalom event in alpine skiing. (Photo by Sajad Hameed/Pacific Press)
Arif Khan.
Sajad Hameed, © Sajad Hameed/Pacific Press

Arif Kahn ist ein Vorreiter. Als einziger Winter-Athlet vertritt er das 1,4-Milliarden-Einwohnerland Indien bei den Olympischen Spielen in Peking. Für seinen großen Olympia-Traum muss sich auch seine angehende Braut gedulden.

Die Olympia-Reise begann im Einkaufzentrum Dubais

Der ganz große Winter-Traum von Arif Khan erfüllte sich in einem Einkaufszentrum. In Dubai. Während die Touristen Ende November in der "Mall of the Emirates" Weihnachtsgeschenke shoppten, sicherte sich der Inder beim FIS-Slalom in der dortigen Skihalle tatsächlich sein Olympia-Ticket. "Die Leute haben uns durch ein Fenster zugeschaut", sagt Khan.

Seine Anfänge auf Skiern waren da sehr viel romantischer. Als Vierjähriger tobte Khan durch den Pulverschnee in dem von Indien verwalteten Teil Kaschmirs, mit einem atemraubenden Blick auf den Himalaya - sein Vater betreibt ein Skigeschäft und ein Reiseunternehmen im dortigen Gulmarg.

Er fuhr immer wieder mit Soldaten Ski

Doch die heile Welt des kleinen Jungen erhielt schnell Risse, der Streit zwischen Indien und Pakistan um die Region bestimmt auch Khans Leben. "Es gab echte Schwierigkeiten durch den lang anhaltenden Konflikt und viele andere Probleme", sagt der 31-Jährige, der oft mit den Soldaten Ski fuhr.

Natürlich interessiert sich Khan auch für den Nationalsport Kricket, aber sein Herz gehört dem Ski-Rennsport. Fast hätte er es schon vor vier Jahren nach Pyeongchang geschafft, doch das Geld reichte nicht für die Reise zu einem entscheidenden Rennen - Unterstützung vom nationalen olympischen Komitee bekommt er so gut wie keine.

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Geplante Hochzeit verschoben

Diesmal aber reicht es. Ein großes Ding für sein Land und ihn. „Es ist etwas Historisches für Indien“, schrieb er stolz auf Instagram. Er trete nicht nur für sich an, sondern habe auch das große Ganze im Blick. „Mein Vermächtnis soll sein, dass ich die Jugend Indiens inspirieren kann den Sport auszuüben und Indien ein Skiort mit Qualität wird. Ich gebe mein bestes, Indien stolz zu machen.“

Und sicher auch seine Frau in spe, die in der Heimat auf ihn wartet. Nachdem er sich für Olympia qualifiziert hatte, verschob er die längst geplante Hochzeit - um sich vernünftig vorbereiten zu können.

Medaillen sind freilich nicht zu erwarten, doch Afri nimmt die Sache ernst. Los geht’s für ihn so richtig am 13. Februar im Riesenslalom und drei Tage später dann im Slalom. (msc/sid)