Läufer räumt alles ab - mit Absicht?

Wasserflaschen-Eklat beim Hitze-Marathon

Amdouni
Amdouni
RTL Collage

Frankreichs Läufer Morhad Amdouni hat beim olympischen Marathonlauf in Sapporo einen Eklat ausgelöst. Bei der wichtigen Getränkeversoring an Kilometer 28 räumte er alle Wasserfläschchen am Tisch ab – bis auf die letzte, der er sich selbst schnappte. Seine Konkurrenten blieben auf dem Trockenen sitzen.

Viel Wasser zu trinken ist das A und O bei einem Langstreckenlauf – und das schon bevor der Durst eintritt. Umso dreister wirkt die Aktion von Morhad Amdouni. Der 33-Jährige nahm nicht die erste Flasche auf der Station, sondern säbelte wie beim Domino Day alle Behälter um, um sich dann die letzte zu nehmen. So bekamen an dieser Stelle die weiteren Läufer kein Getränk. Ein echter Nachteil.

Der Marathon stand ohnehin im Zeichen der Hitze, wurde eigens von Tokio nach Sapporo in den Norden des Landes verlegt. Am Tag des 42,195 km langen Laufs herrschten auch dort schnell Temperaturen von 28 Grad und unangenehme 80 Prozent Luftfeuchtigkeit. Die Gemüter nach dem Flaschen-Gate: erhitzt.

Viele Zuschauer sahen in der Aktion Absicht, im Netz wurde der 33-Jährige massiv kritisiert. Andere wollten ein Koordinationsprobleme bei Amdouni ausgemacht haben. Der Franzosen landete am Ende auf dem 17. Platz, hat sich selbst noch nicht offiziell dazu geäußert.

Kipchoge dominiert erneut

Unbeirrt von dem Wasserflaschen-Gate zündete Weltrekordler Eliud Kipchoge bei Kilometer 30 seinen unnachahmlichen Turbo und ließ die Gegner stehen. Der Kenianer holte wie schon 2016 in Rio in 2:08:38 Stunden Olympia-Gold. (msc)