Pro & Contra

Die Austragung von Olympia ist alternativlos

Sport Themen der Woche KW49  Reinstallation of Olympic rings in Tokyo Bay The Olympic rings glow in the dark after being reinstalled in Tokyo Bay off Odaiba Marine Park on Dec. 1, 2020, after they underwent a safety inspection and maintenance. The rings were temporarily removed in August following the Tokyo Summer Games postponement until 2021 due to the coronavirus pandemic. PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY
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Die Meinung der Deutschen bezüglich Olympia und der Fußball-Europameisterschaft scheint eindeutig. 72 Prozent sind für eine Absage, nur 28 Prozent sprechen sich für die Mega-Events aus. Während die EM mit unglücklichen Umständen zu kämpfen hat, sieht die Ausgangslage für die Olympischen Spiele weitaus positiver aus. Es gibt daher viele Gründe, warum die Spiele sehr wohl mit einem guten Gewissen ausgetragen werden können.
+++ Hier finden Sie alle Argumente die GEGEN die Austragung der Olympischen Sommerspiele sprechen +++

Eine "Bubble" muss her - aber die gibt's doch schon!

Klar, bei den Spielen müssen klare Regeln herrschen. Die Sportler jeder Nation müssen während der zwei Wettkampfwochen in einer „sozialen Blase“ abgeschottet leben, doch genau in diesem Punkt hat Olympia bereits einen enormen Trumpf in der Tasche: Das olympische Dorf. Dort separieren sich die verschiedenen Länder in den unterschiedlichen Häuser, die ganz nebenbei äußerst üppig ausfallen. Da die Sportler sowieso schon um ihr Olympia zittern, werden sie es wahrscheinlich auch verstehen, wenn das Besuchen der Häuser anderer Nationen untersagt ist.

Auch der Modus der Spiele könnte günstiger kaum sein. Zwei Wochen, und schon ist alles wieder vorbei. Ein beinahe perfekter zeitlicher Rahmen für eine Bubble, in jedem Fall aber besser als bei den internationalen Sportligen, in denen durch das ständige Reisen durch das Land ein weitaus größeres Risiko herrscht. Vor allem wenn sich bestimmte Spieler nicht an die Regeln zwischen den Spielen halten. Und dennoch spielt die Bundesliga seit dem Sommer wieder. Natürlich hat die DFL ein hervorragendes Hygienekonzept auf die Beine gestellt, doch wenn die DFL das kann, schafft das auch das IOC.

Location könnte besser kaum sein

Auch der Standort an sich spricht für das historische Sportevent. Tokio ist zwar einen Millionenmetropole, doch unter den Ländern mit einer derart hohen Einwohnerzahl ist Japan aktuell einer der sichersten Staaten weltweit. Strenge Regeln im Zuge der Ausrufung des Notstandes fruchten hervorragend, denn aktuell liegt Japan bei einem Inzidenz-Wert von circa 50 (Stand 28.01.) pro 100.000 Einwohnern. Zahlen, von denen in Deutschland trotz Lockdowns nur geträumt werden kann.

Die Lage hat sich im Vergleich zum Vorjahr, als Japan zu Beginn der Pandemie gehörige Schwierigkeiten hatte, deutlich verbessert. Die Ausrufung des Notstandes könnte sich also als geschicktes Mittel erweisen, um pünktlich zu den Spielen im Sommer bereit zu sein.

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Olympia ist ein Fest der Vielfalt und Freude

Wenn sich DFL-Geschäftsführer Christian Seiffert damit brüstet, wie gesellschaftsrelevant der Fußball für Deutschland ist, dann kann IOC-Präsident Thomas Bach das auch – nur eben für die ganze Welt. Vielmehr noch als beim Fußball treffen bei Olympia Menschen verschiedener Herkunft aufeinander und treten in einer Vielzahl von Sportarten gegeneinander an.

Die olympischen Spiele sind ein Symbolbild für Vielfalt, welches seines Gleichen sucht. Natürlich werden im Falle einer Austragung Einschränkungen zum gewohnten Bild, etwa was die Eröffnungs-und Abschlussfeier angeht, doch auch unter Corona-Bedingungen kann die olympische Bewegung ihrer Werte vermitteln, die von Jung bis Alt die Menschen inspirieren. Und Hoffnung ist während eine Pandemie ein Gut von ungreifbarem Wert.

Es ist dieser eine Moment im Leben eines Sportlers - der vielleicht gestohlen wird

Zu guter Letzt sollten auch die Sportler selbst nicht unerwähnt bleiben. Erinnern Sie sich noch, als es mit Ihrem Sommerurlaub 2020 nichts wurde? Dann stellen Sie sich mal vor, es gäbe nur diese eine einzige Chance auf solch ein Abenteuer. So würde es vielen Athleten gehen, die ihr gesamtes Leben auf diesen einen Moment hinfiebern und trainieren, nur dass dieser dann abgeblasen wird. Genau das würde bei einer Absage aber passieren.

Ein kleines Beispiel: Der Kanu-Rennsportler Ronald Rauhe ist 39 Jahre alt und hat seinen körperlichen Zenit längst überschritten. Doch durch harte Arbeit und einem unbändigen Willen schafft es der Paddler, noch einmal bei Olympia dabei zu sein. Dem großen Ziel ordnet er alles unter, selbst seine Frau und die Kinder kommen mitunter etwas zu kurz. Eine letzte Saison bündelt Rauhe seine Kräfte, doch Olympia wird um ein Jahr verschoben. Noch einmal nimmt er alle seine Kräfte zusammen und geht mit Tunnelblick auf den letzten großen Showdown seiner Karriere zu. Jetzt erklären sie mal Ronald Rauhe, dass Olympia ausfällt.