Was war denn da los?Eishockey-Star verliert völlig die Fassung: "Ich reiß dir den Kopf ab"

BEIJING, CHINA - FEBRUARY 13: The referee seperates Brian Cooper #23 of Team United States and Korbinian Holzer #5 of Team Germany during the Men's Ice Hockey Preliminary Round Group A match between Team United States and Team Germany on Day 9 of the Beijing 2022 Winter Olympic Games at Wukesong Sports Centre on February 13, 2022 in Beijing, China. (Photo by Elsa/Getty Images)
Klartext von "Korbi" Holzer.
JMC / kr, Getty Images, Bongarts

Plötzlich vergaß Korbinian Holzer seine gute Kinderstube. "Verdammter Hurensohn", schrie der Eishockey-Nationalspieler, "ich reiß dir den Kopf ab." Jeder im nur spärlich gefüllten Wukesong-Sportzentrum in Peking konnte jedes einzelne englische Wort klar und deutlich verstehen. Adressiert war die Verbalattacke eigentlich an einen Amerikaner, aber vor allem an die eigene Mannschaft: "Emotionen - das ist genau das, was unser Spiel ausmacht."

"Wir sind emotional angekommen."

Gerade rechtzeitig zur entscheidenden Phase im Kampf um die Olympia-Medaillen haben die deutschen Spieler ihre Emotionalität wiedergefunden, die sie vor vier Jahren zum silbernen Wunder von Pyeongchang trug. "Bei uns an erster Stelle steht immer die Leidenschaft", sagte Holzer nach der bislang besten Turnierleistung beim 2:3 gegen den Vorrundenersten USA.

Genau darauf wird es im Play-off-Spiel um den Viertelfinaleinzug am Dienstag (5.10 Uhr im ZDF und im Liveticker bei RTL.de) gegen die Slowakei ankommen. "Wir sind", betonte auch Trainer Toni Söderholm, "emotional angekommen." Vor vier Jahren begann in dieser ersten K.o.-Runde der sensationelle Sturmlauf ins Olympia-Endspiel - mit einem hartumkämpften, nervenaufreibenden 2:1 nach Verlängerung gegen die Schweiz.

Ein Tor auf der anderen Seite - und das Eishockey-Wintermärchen in Südkorea wäre nie geschrieben worden. "Alle kämpfen und kratzen", sagte Stürmer Patrick Hager, einer von zehn verbliebenen Silberhelden im Team, "wir müssen auf den Punkt da sein. Es geht nicht darum, eine Play-off-Serie zu gewinnen, es ist ein Spiel." Was in der Vorrunde war, die holprig begann, interessiert nicht mehr. Entscheidend ist, welches Team sich in der Kürze der Zeit gefunden und an die kleinere Eisfläche mit NHL-Maßen gewöhnt hat. "Wir haben jetzt wirklich verstanden, wie wir darauf spielen müssen", sagte Kapitän Moritz Müller, "gradlinig nach vorne." (tno/sid)

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