Angestellte brechen in Tränen ausNun also doch: Melsunger Asklepios-Klinik schließt zum Jahresende

Für die Menschen in Melsungen ist es nun traurige Gewissheit: Die örtliche Klinik stellt ihren Betrieb zum Jahresende ein. Bereits im vergangenen Monat erreichten unsere Redaktion Sprachnachrichten verzweifelter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nun hat die Pressestelle der Asklepios Kliniken das Ende des Melsunger Standorts auf RTL-Nachfrage bestätigt.
Asklepios verweist auf schwierige Gesamtsituation
In einem offiziellen Statement spricht Pressesprecher Mathias Eberenz von einer „schwierigen Lage, in der sich Gesundheitsversorgung und speziell Krankenhäuser aktuell befinden, woraus sich viele Schließungen quer durch Deutschland ergeben“. Gemeint sind damit vermutlich die gestiegenen Kosten im Krankenhausbetrieb, sowie der Fachkräftemangel, mit dem sich auch das Gesundheitswesen zunehmend konfrontiert sieht.
Neubau war in Planung
Dabei hatte Asklepios 2013 noch große Pläne für einen Neubau in Melsungen. Fünf Jahre später kündigte man in einer Pressemitteilung noch an, dass „der Fertigstellung im Jahr 2020 zurzeit nichts im Wege stehe“. Doch dann kommt raus, Asklepios will alles eine Nummer kleiner bauen, mit weniger Betten und ohne Notfallversorgung. Gegenüber RTL teilt Asklepios mit, dass der Landkreis „auch als dies schon längst völlig unrealistisch war“ auf einen vollständigen Klinikneubau beharrt und sich konstruktiven Gesprächen entzogen hatte.
Asklepios hat eine Jobgarantie ausgesprochen, verteilt die Angestellten auf andere Standorte. Laut Eberenz würden aktuell noch Gespräche mit Beteiligten stattfinden, daher könnten zum jetzigen Zeitpunkt noch keine weiteren Details genannt werden.

Operationen werden 2023 nach Schwalmstadt verlegt
Laut Pressesprecher werde der klassische Krankenhausbetrieb zum 1. Januar 2023 in umliegende Kliniken des Schwalm-Eder-Kreises verlegt werden. Die Melsunger Klinik stehe im engen Austausch mit der 35 Kilometer entfernten Klinik in Schwalmstadt. (tel/kmü)