Nadals Rekord hat seinen Ehrgeiz geweckt

Djokovic will sich wohl doch impfen lassen

TENNIS NOVAK DJOKOVIC, Novak Djokovic of Serbia is seen in action during a training session at Melbourne Park in Melbourne, Wednesday, January 12, 2022.  ACHTUNG: NUR REDAKTIONELLE NUTZUNG, KEINE ARCHIVIERUNG UND KEINE BUCHNUTZUNG MELBOURNE VIC AUSTRALIA PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Copyright: xJAMESxROSSx 0147130555st
Novak Djokovic
www.imago-images.de, imago images/AAP, JAMES ROSS via www.imago-images.de

Kehrtwende im Fall Novak Djokovic. Der Serbe will sich offenbar jetzt doch impfen lassen. Das sagt zumindest sein Biograph in einem Interview. Nach einem zehntägigen Rechtsstreit im Vorlauf der Australian Open hatte Djokovics Impfstatus eine Teilnahme verhindert. Danach sicherte sich Rafael Nadal seinen 21. Titel und den Rekord. Das passt dem Djoker gar nicht.

Treibt ihn sein Ehrgeiz zur Impfung?

„Was man aus seinem Umfeld hört, glaube ich, dass er sich impfen lässt", sagte Djokovics Biograph Daniel Müksch bei ServusTV. "Vielleicht hat auch das Finale in Melbourne etwas dazu beigetragen. Die 21 von Rafael Nadal treibt ihn an, keine Frage."

Denn während Djokovic zuhause vor dem TV die Australian Open verfolgen musste, gewann sein Dauerrivale Rafael Nadal seinen 21. Grand-Slam-Titel: Rekord! Im ewigen Ranking liegt der Spanier damit jetzt an Position eins und vor Djokovic und Roger Federer – beide haben jeweils 20 Titel gewonnen. Eine Impfung wäre für den Serben also zumindest im Hinblick auf seine sportliche Karriere richtungsweisend, schließlich könnte ihm auch bei den folgenden Grand-Slam-Turnieren French Open und Wimbledon ohne den Pieks das gleiche Schicksal drohen. Und dass Rafael Nadal auf Sand immer für einen Titel gut ist, muss an dieser Stelle wohl nicht erneut erwähnt werden.

Verhältnis zum Vater hat Knacks bekommen

Die ganze Impfdebatte um Djokovic hat für reichlich Kritik gesorgt. Trotzdem glaubt Müksch nicht, dass sich der Weltranglistenerste auch deshalb impfen lassen könnte, um sein angeschlagenes Image aufzupolieren. Der Serbe würde sich zu sehr in der Außenseiterrolle gefallen.

"Diese Außenseiterrolle ist ganz entscheidend in seinem Charakter verankert. Es gibt ein schönes Zitat von ihm, in dem er sagt, nicht alle Champions entstehen in den Country Clubs der Reichen", so Müksch.

Trotzdem: So ganz spurlos ist das Ganze auch an dem Tennis-Star nicht vorbeigegangen. Zumindest das Verhältnis zu seinem Vater soll gelitten haben. Der hat sich öffentlich immer wieder geäußert, mit wilden Parolen seinen Sohn zu einem Held hochstilisiert. Das habe Djokovic Junior wohl gar nicht geschmeckt, weiß Müksch.

"Djokovic würde sich öffentlich nie gegen seinen Vater stellen. So ist er erzogen worden. Auf der anderen Seite billigt er auf keinen Fall, was in Belgrad während der verrückten Tage von Melbourne passiert ist. So eng ist das Verhältnis zwischen den beiden nicht mehr."

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Im Video: Djokovics Vater vergleicht Novak mit Jesus

Hintergrund und weitere Entwicklung: PCR-Tests offenbar gültig

Die positiven Ergebnisse der PCR-Tests, die der Tennis-Weltranglistenerste Novak Djokovic bei der Einreise nach Australien vorgelegt hat, waren "gültig". Das bestätigte die serbische Staatsanwaltschaft, nachdem Zweifel an der Authentizität der positiven Tests vom 16. und 22. Dezember aufgekommen waren. Djokovic wollte mit den Tests einreisen, um an den Australian Open im Januar teilnehmen zu können, wurde letztlich aber dennoch ausgewiesen.

Der Serbe, der nicht geimpft ist, hatte zunächst eine Ausnahmegenehmigung für die Einreise nach Australien erhalten, weil ihm diese Tests bescheinigten, dass er sich einen Monat vor dem Turnier mit COVID-19 infiziert hatte und somit als genesen gilt. Nach einem zehntägigen Rechtsstreit wurde Djokovic letztlich von der australischen Regierung vor Beginn des Turniers ausgewiesen, da er ein "Gesundheitsrisiko" dargestellt hatte.

Einige Medien, darunter die BBC, hatten die Gültigkeit der Tests aufgrund der Seriennummer infrage gestellt. Zudem hatte Djokovic am 17. Dezember an einer Veranstaltung mit jungen Tennisspielern teilgenommen und einen Tag später einem Interview mit der französischen Sportzeitung L'Equipe zugestimmt.

Djokovic versicherte später, dass er erst nach der Veranstaltung am 17. Dezember von dem positiven Ergebnis erfahren hatte und räumte "eine Fehleinschätzung" im Bezug auf das Interview ein. (sid/lgr)