Forscher sind begeistert, aber es gibt einen Haken....

Spektakuläre Ergebnisse! Macht ein Wunder-Gel Alkohol bald unschädlich?

Mann mit Kater und Glas Wasser
Genuss ohne Reue? Schweizer Forscher arbeiten an einer Alkohol-Lösung

Genuss ganz ohne Reue?
Gegen die unliebsamen Folgen von Alkohol soll ein essbares Proteingel helfen – und das, noch bevor der umstrittene Stoff seine schädliche Wirkung im Körper entfalten kann. Insbesondere für Menschen mit vorgeschädigter Leber könnte das eine spektakuläre Entwicklung sein. Das Gel hat in der Testphase bereits vielversprechende Ergebnisse gezeigt

Gel gegen Alkohol-Folgen – was kann das Wundermittel?

Wein, Bier und Cocktails sind beliebte Alltagsdrogen, doch Alkohol ist ein Zellgift!

Selbst in geringen Mengen beeinträchtigt Alkohol unser Denkvermögen und unsere Sinne. Wer zu viel trinkt, schädigt auf Dauer seine Leber, riskiert eine Leberzirrhose und sogar Leberkrebs. Deswegen suchen Wissenschaftler schon länger nach Mitteln, die Alkohol unschädlich machen könnten.

Jetzt scheint ein Schweizer Forschungsteam fündig geworden zu sein!

Wie das Wissenschaftsportal scinexx.de aktuell berichtet, haben die leitende Forscherin Jiaqi Su von der ETH Zürich und ihre Kollegen ein essbares Gel entwickelt, das den Alkohol noch im Verdauungstrakt in harmlose Essigsäure umwandeln kann.

Dadurch wird der Alkohol abgebaut, noch bevor er ins Blut oder in die Leber gelangt.

Als Folge bleibt die gesundheitsschädliche Wirkung von Wein, Bier und Co. aus – aber auch der Rausch. Im Unterschied zu anderen bereits erhältlichen Produkten lindert das Gel damit nicht nur die Symptome, sondern wirkt auch gegen weitere schädliche Effekte.

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Eure Erfahrung ist uns wichtig!

Die Ergebnisse dieser Umfrage sind nicht repräsentativ.

Gel vor allem für Menschen interessant, die nicht ganz auf Alkohol verzichten wollen

Wie wirkt das Gel im Körper?

„Das Proteingel verlagert den Alkoholabbau von der Leber in den Verdauungstrakt. Im Gegensatz zum Alkoholstoffwechsel in der Leber entsteht dabei nicht das schädliche Zwischenprodukt Acetaldehyd“, erklärt Seniorautor Raffaele Mezzenga von der ETH Zürich.

Laut dem Wissenschaftler könne das Gel „vor allem für Menschen interessant sein, die nicht ganz auf den Genuss verzichten möchten, aber ihren Körper nicht belasten wollen und nicht an der Wirkung des Alkohols interessiert sind“, so der Studienautor weiter.

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Wie genau funktioniert das Gel in unserem Körper?

Das Team erklärt dazu, dass das Gel einen verzögerten Verdauungsprozess bewirke und lange im Magen-Darm-Trakt verweile. Dort würden die Eisenatome in einem chemischen Prozess aufgespalten werden und „die Fasern quasi in ein Eisenbad getaucht.“

Danach werde der Alkohol in einem weiteren chemischen Prozess in Essigsäure umgewandelt, seine schädliche Wirkung dadurch unwirksam gemacht.

In ersten Tests mit Mäusen hat sich das essbare Proteingel bereits als hochwirksam erwiesen. Es habe sich im Blut zudem kein „schädliches Acetaldehyd“ angereichert, berichten die Forscher.

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Erste Tests mit „Alkoholiker-Mäusen“ zeigen positive Effekte

Weitere positive Effekte seien, dass das Gel selbst bei chronischem Alkoholkonsum eine gute Schutzwirkung zeige.

Das hätten Labortests mit sogenannten „Alkoholiker“-Mäusen ergeben. Bekamen sie zur täglichen Alkoholdosis das Proteingel, minderte dies die negativen Folgen.

„Die Mäuse verloren weniger Körpergewicht, zeigten weniger Leberschäden und einen verbesserten Fettstoffwechsel in der Leber sowie bessere Blutwerte“, berichten die Forschenden.

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Forscher sehen gute Chancen für Zulassung des Gels

Steht das Gel also bald in den Apotheken-Regalen?

Nach Ansicht des Forschungsteams eröffnet das Proteingel zumindest die Chance, die gesundheitsschädlichen Folgen des Alkoholkonsums deutlich zu mindern – gute Voraussetzungen für eine Markteinführung!

Dafür seien aber zunächst weitere Tests, auch an Menschen, und jahrelang andauernde Zulassungsverfahren nötig. In Zukunft könnte das Gel dann vor oder während des Alkoholkonsums oral eingenommen werden. Allerdings werde sich die Wirkung nur entfalten, wenn man es rechtzeitig einnehme und der Alkohol noch nicht ins Blut übergegangen sei. (mjä)