Mediziner gibt TippsNackt schlafen in heißen Sommernächten - ratsam oder nicht?

Top view of a young blonde woman sleeping on her bed in the morning.
Gerade bei hohen Temperaturen scheint wenig Kleidung die nötige Abkühlung zu bringen.
FreshSplash

Es ist heiß, die Kleidung klebt, der Schweiß rinnt: Gerade bei Temperaturen über 30 Grad wollen wir am liebsten so wenig Kleidung am Körper tragen wie möglich – auch nachts. Aber ist es im Sommer auch wirklich ratsam, nackt zu schlafen, oder gerade nicht?

Sollten wir im Sommer besser nackt schlafen?

Die einen werfen alle Textilien von sich, die anderen kuscheln sich selbst bei mehr als 30 Grad in lange Schlafanzüge und dicke Decken. Wie schlafen wir in heißen Sommernächten besser? Und bedeutet weniger Kleidung wirklich, dass wir auch weniger schwitzen?

Eine klare Empfehlung gebe es hier nicht, erklärt Allgemeinmediziner und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht im RTL-Interview. Ob man nackt schlafe oder nicht, müsse jeder selbst für sich selbst entscheiden, allerdings gebe es Vor- und Nachteile.

Lese-Tipp: Forscher erklären – Wer abnehmen will, muss sich seinen Schlafrhythmus genau anschauen

Welche Vor- und Nachteile hat es, nackt zu schlafen?

Schlafen wir nackt, könne die Luftströmung freier zirkulieren, erklärt Specht. Das Schwitzwasser, das dazu da sei zu verdunsten, könne so besser ausgenutzt werden – und so besser Kälte produzieren.

Das helfe vor allem beim Einschlafen, wo uns tendenziell noch sehr warm sei. Zwischen drei und vier Uhr morgens sei es allerdings am kältesten – und auch uns kann es dann schnell zu kühl werden, weiß der Mediziner. Hier sollte zumindest eine Decke da sein, die man im Halbschlaf drüberziehen könne. Die Gefahr wirklich auszukühlen, sei aber bei hohen Temperaturen im Sommer nicht gegeben.

Lese-Tipp: Dauermüde? Warum wir im Sommer im falschen Biorhythmus schlafen

Ihre Meinung interessiert uns!

Die Ergebnisse dieser Umfrage sind nicht repräsentativ.

Können sich Keime besser im Bett verteilen, wenn wir nackt schlafen?

„Keime im Bett, die verbreiten sich nicht, die sind einfach da“, gibt Specht Entwarnung. Das sei aber nicht weiter schlimm.

Einzig zu beachten: Schlafe man im Schlafanzug oder in kurzen Hosen, müsse man das Bett weniger häufig neu beziehen. Schlafe man hingegen nackt, sollte man das Bettlaken häufiger wechseln, weil es dann nicht mehr so hygienisch sei.

Das habe aber wenig damit zu tun, ob die Bettwäsche dreckig aussehe oder nicht, sondern viel mehr mit beispielsweise kleinen Abschürfungen von Hautzellen, die normalerweise im Schlafanzug landen.

Lese-Tipp: Bettwäsche wechseln – wie oft ist richtig?

Übrigens: Mediziner Anthony Youn warnt bei TikTok davor, ohne Unterhose zu schlafen, weil sich bei jedem Pups Fäkalpartikel absondern können, die so ungehindert ins Bett gelangen. Was dahintersteckt – und ob das schlimm ist, erklärt Allgemeinmediziner Dr. Christoph Specht hier.

Im Video: Richtig essen an heißen Tagen - diese Lebensmittel kühlen uns runter

Mediziner gibt Tipps für eine kühle Nacht

Wer trotz Hitze nicht auf Kleidung beim Schlafen verzichten möchte, habe sogar zwei Vorteile, erklärt Specht: Zum einen könne dünne Kleidung den Schweiß aufnehmen. Zum anderen könne man seine Schlafkleidung wenn es heiß sei sehr gut vorm Anziehen ins Eisfach legen. „Das hält nicht lange an, aber für den Moment ist das ganz angenehm“, so der Experte.

Ebenfalls gut: Vor dem Schlafengehen lauwarm duschen! Hier sei es wichtig, weder heiß noch kalt zu duschen, da eine kalte Dusche wegen neu erweiterter Blutgefäße erst recht für ein Hitzegefühl sorgen könne.

Lauwarm zu duschen, sich danach kaum abzutrocknen und sich dann direkt ins Bett legen, sorge aber wegen des Wassers von der Dusche und der anschließenden Verdunstungskälte für eine gute Abkühlung – und damit auch in heißen Sommernächten für einen entspannten Schlaf.