„Eine Stunde Schlaf weniger entspricht circa 300 Kalorien mehr“Forscher erklären: Wer abnehmen will, muss sich seinen Schlafrhythmus genau anschauen

Wer schlecht schläft, nimmt trotz aller Bemühungen kaum ab! Denn unsere Hormone sorgen schon nachts dafür, dass der Körper sich nicht richtig erholt. Wie krass die Auswirkungen der wachen Nachtstunden sind und was Sie dagegen machen können, erklären die Schlafforscher Dr. Michael Feld und Mona Jahn.
Wer schlecht schläft, nimmt kaum ab
„Unser Gewicht wird definitiv von unserem Schlaf-Wach-Rhythmus beeinflusst“, erklären die Schlafmediziner Dr. Michael Feld und Mona Jahn aus der Praxis für ganzheitliche Allgemeinmedizin und Schlafmedizin in Köln auf Nachfrage von RTL. Und das laut der Experten gleich auf zwei Arten: „Einmal direkt, durch die Einwirkung verschiedener Hormone und dann auch indirekt, etwa durch die Wirkung von Schlafmangel auf unsere psychische Verfassung am Tag.“
Wer das eigene Gewicht also erfolgreich kontrollieren oder sogar reduzieren will, sollte sich auf den Schlafrhythmus konzentrieren. Denn wer schlecht oder zu wenig schläft, nimmt kaum ab. Wie fatal die Auswirkungen sind, zeigt diese Faustregel der Wissenschaftler: „Eine Stunde Schlaf weniger entspricht circa 300 Kalorien mehr.“
Doch auf welche Hormone kommt es dabei besonders an?
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Diese Hormone machen uns dick im schlechten Schlaf
Vier Hormone regulieren unseren Hunger wenn wir schlafen – und das mit gravierenden Folgen, wenn wir schlecht schlafen:
Leptin: Das Hormon wird in unseren Fettzellen gebildet und vermindert den Appetit. Je mehr Leptin gebildet wird, desto geringer unser Hungergefühl. Doch schlechter Schlaf stört diesen Haushalt. „Normalerweise ist der Leptinspiegel nachts so hoch, dass wir keinen Hunger verspüren, liegen wir jedoch lange wach, oder wachen immer wieder auf, so sinkt der Leptinspiegel.“ Das Ergebnis: Wir essen, obwohl wir gar keine Energie brauchen.
Ghrelin: Dieser Stoff regt Hunger an. Nachts ist der Ghrelinspiegel eigentlich niedrig. Sind wir wach, steigt er an. Das Ergebnis: Wir bekommen Hunger – vor allem auf Kohlenhydrate.
Insulin: Unser Blutzuckerhormon transportiert Zucker, Eiweiße und Fett in die Zellen. Jeder Anstieg des Insulinspiegels führt zu einer Kalorienzufuhr in die Zellen, obwohl die vor allem nachts kaum Energie brauchen. „Schlafen wir schlecht kommt es häufig zu einem zu hohen Insulinspiegel, was nicht nur das Risiko für Diabetes signifikant steigert, sondern auch dafür sorgt, dass die Zellen überproportional viel Energie aufnehmen“, sagt Dr. Feld.
Prolaktin: Der Prolaktinspiegel ist nachts besonders hoch. Sind wir allerdings wach, fällt er ab und wir fühlen uns weniger erholt. Tagsüber versucht der Körper dies durch zusätzliche Prolaktinanstiege auszugleichen. Das Ergebnis: Das zusätzliche Prolaktin stört den Stoffwechsel und sorgt für ungünstige Einlagerungen von Fett und gestörte Glukosetoleranz.
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Wer schlecht schläft, isst ungesünder
Doch nicht nur die Hormone sind Schuld am steigenden Gewicht durch schlechten Schlaf. Laut Dr. Feld sind auch die psychologischen Folgen des Schlafmangels ein Problem. „Wir sind weniger stressresistent und fühlen uns schlapp. Dem Körper fehlt es an Energie. Wir greifen dann eher nach süßen Lebensmitteln, wie zum Beispiel Schokolade oder süßen Softdrinks“, erklärt der Schlafforscher. Der enthaltene Zucker sei schnelle Energie, aber eben auch sehr ungesund und hat zudem viele Kalorien.
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Dadurch wirkt sich der schlechte Schlaf auch noch auf den folgenden Tag aus. Wer sein Gewicht also erfolgreich kontrollieren will, sollte sich genau mit dem eigenen Schlafrhythmus beschäftigen!
































