„Ich habe weinen können, weil ich am Ende meiner Kräfte war!“
Sandra war Triathletin – nun ringt sie mit Long Covid!
Sie war eine echte Sportskanone – nun ist sie froh, wenn sie den Alltag schafft!
Sandra Schön ist sportlich und lebensfroh, doch im September 2022 erscheint auf ihrem Corona-Test ein zweiter Strich. Auch nach der Infektion hat die 38-Jährige noch Beschwerden. Die Diagnose: Long Covid. Warum sich Patienten wie Sandra oft von den Ärzten nicht ernst genommen fühlen, erfahrt ihr im Video!
Sandra über Sport: „Das gehörte zu dem, was mich glücklich macht"
Wehmütig blickt Sandra Schön auf die Fotos ihrer sportlichen Erfolge. Auf den Bildern ist eine fröhliche Sandra auf dem Fahrrad zu sehen. Der Helm sitzt fest auf ihrem Kopf. Eine sportliche Sonnenbrille schützt ihre Augen vor Licht und Fahrtwind. Ein geflochtener Zopf ragt über ihre linke Schulter. Konzentriert schaut sie in die Kamera.
Als Triathletin hat Sandra auf dem Rad, an Land oder auch zu Wasser tausende Kilometer hinter sich gelassen. Heute unmöglich. Seit ihrer Corona-Erkrankung steht ihr Bike still:
„Das gehörte zu mir, zu meiner Persönlichkeit, zu dem, was mich glücklich macht“, sagt sie schwer schluckend im RTL-Interview. „Jetzt mach’ ich fünf Minuten Bauch- und Rückengymnastik an den Tagen, an denen es mir gut geht.“
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Long Covid zieht die Bremse: Von 100 auf Null!
Seit vergangenem Jahr ist Sandra an Long Covid erkrankt. Die Krankheit verläuft, wie bekannt: „Wir waren alle schwer erkältet, mehr eigentlich nicht“, sagt Sandra Schön. Die Infektion schwindet, während die Beschwerden bleiben.
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Vor allem das Atmen fällt der 38-Jährigen schwer. Selbst der Gang von einem in den anderen Raum wird zur Herausforderung: „Ich bin hier angekommen und habe weinen können, weil ich so am Ende meiner Kräfte war“, erzählt Sandra.
Long-Covid ist wenig erforscht
Das Einzige, was Sandra Schön hilft: ausreichende Ruhephasen. So ist es ihr möglich, sich die Kräfte einzuteilen. Wenn sie beispielsweise einen Nachmittag mit ihrem Kind auf den Spielplatz gehen möchte, muss sie sich dafür den restlichen Tag ausruhen.
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Long Covid ist bislang noch nicht ausreichend erforscht. Laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sind bereits 150 Millionen Euro in die Forschung zu verschiedenen Virus-Folgeerkrankungen, darunter auch Long Covid, geflossen. Erste Ergebnisse sind Experten zufolge allerdings erst 2025 zu erwarten.
Doch Sandra will den Kopf nicht hängen lassen: „Ich bin noch jung und hab natürlich die Hoffnung, irgendwann wieder gesund zu sein. Oder zumindest einen Alltag zu haben, der ein bisschen mehr hergibt.“