Von Vorwürfen gegen Hans Niemann und vibrierenden Analkugeln "Schockierende" Ergebnisse im Schachskandal - Magnus Carlsen kündigt nächstes Beben an

 200130 Magnus Carlsen poses for a photo during a press conference, PK, Pressekonferenz on January 30, 2020 in Stockholm. Photo: Johanna Lundberg / BILDBYRAN / 136110 bbeng boxing schack chess presskonferens press conference *** 200130 Magnus Carlsen poses for a photo during a press conference on January 30, 2020 in Stockholm Photo Johanna Lundberg BILDBYRAN 136110 bbeng boxing chess chess press conference press conference, PUBLICATIONxNOTxINxSWExNORxAUT Copyright: JOHANNAxLUNDBERG BB200130JL018
Magnus Carlsen hält die Schachwelt in Aufruhr.
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Kommt es jetzt zum Showdown der Brett-Genies? Kaum ein Thema beherrscht die Sportwelt derzeit so sehr, wie die von Schach-Weltmeister Magnus Carlsen erhobenen Betrugsvorwürfe gegen den US-Amerikaner Hans Niemann. Stichwort: vibrierende Analkugeln. Nun hat der norwegische Topstar der Szene noch einmal untermauert, dass er sein Schweigen in Kürze brechen wird.

"Ich werde bald ein bisschen mehr sagen"

Nachdem Carlsen seine herausragende Form mit dem klaren Sieg gegen Arjun Erigaisi im Finale des „Julius Bär Generation Cups“ untermauerte, wurde er unter anderem zu den skandalösen Geschehnissen rund um seine Partie gegen Niemann, bei der Carlsen nach nur einem Zug (!) kommentarlos den Tisch verließ, befragt.

"Ich werde bald ein bisschen mehr sagen. Ob es morgen oder an einem der folgenden Tage sein wird, ist noch nicht ganz klar", so der 31-Jährige. "Ich möchte generell, dass Betrug im Schach ernsthaft geahndet wird, aber wir werden sehen, was passiert. Ich werde sicherlich sehr bald eine Erklärung abgeben, und das wird auch nicht alles sein, was man von mir zu diesem Thema hören wird", deutete Carlsen klar an, dass seine Reaktion erneut für ein Beben sorgen könnte.

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Inzwischen melden sich immer mehr Stimmen, die Niemann vorwerfen, schlicht zu perfekt gespielt zu haben. Der Verdacht: Der 19-Jährige wurde von äußeren Einflüssen gelenkt. Unter anderem wurde gemutmaßt, die Hinweise auf den perfekten Zug habe Niemann durch, Obacht, vibrierende Analkugeln erhalten.

HANDOUT - 04.09.2022, USA, St. Louis: Magnus Carlsen (l) aus Norwegen sitzt Hans Niemann aus den USA in der dritten Runde vom Schachturnier Sinquefield Cup im Saint Louis Chess Club gegenüber. Foto: Crystal Fuller/Saint Louis Chess Club/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Hans Niemann gerät immer mehr unter Druck.
nic, dpa, Crystal Fuller

Feller hatte ähnlich gute Werte - und hatte betrogen...

Derweil veröffentlichte FIDE-Meisterin Yosha Iglésias auf ihrem Youtube-Kanal ihre Analyse einiger Partien von Hans Niemann, die sie mit der Hilfe von bestehenden Datenbanken und Schach-Programmen untersuchte. Iglésias analysierte sowohl bestimmte Züge als auch ganze Partien Niemanns und verglich dessen Präzision mit der Genauigkeit, mit der etwa ein Magnus Carlsen oder auch ein Garry Kasparov und Bobby Fischer spielen bzw. gespielt haben.

"Das Ergebnis hat mich schockiert", sagte die FIDE-Meisterin gegenüber "NRK" zu ihren Ergebnissen. Niemann spielt demnach in mehreren Partien mit einer Genauigkeit von 100 Prozent - also genau so, wie es der Computer getan hätte. So zum Beispiel 2020 in einer Partie gegen Matthieu Cornette und auch drei Monate später gegen Christopher Woojin Yoo.

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Zum Vergleich: Das gleiche Analyse-Modell spuckt im Fall von Magnus Carlsen und Garry Kasparov - zwei der besten Spieler aller Zeiten - Standard-Werte von rund 70 Prozent aus. Der einzige Spieler, der jemals einen ähnlichen hohen Wert wie Niemann erreichte, war 2011 der Franzose Sébastien Feller (98 Prozent). Und diesem wurde später in besagter Partie Betrug nachgewiesen. (tno mit sport.de)