Sein letzter dramatischer Kampf
Trotz Hirnschäden im Boxring

Heute auf den Tag, vor 39 Jahre, betrat Box-Legende Muhammad Ali ein letztes Mal den Ring. Beim "Drama auf den Bahamas" unterlag der US-Amerikaner, zu diesem Zeitpunkt schon von der Parkinson-Krankheit gezeichnet, dem Kanadier Trevor Berbick.
"Vater Zeit hat mich eingeholt"

Es war damals nicht zu übersehen – Muhammad Ali litt zu dem Zeitpunkt des Kampfes unter "den vielen Schlägen", die er in seinem Boxerleben kassiert hatte. Er wusste um die Hirnschäden, doch Ali konnte nicht anders, ihn zog es immer wieder in den Ring.
Für Ali ging es in erster Linie darum, den Fight gegen Berbick zu beenden, nachdem er im Kampf gegen Larry Holmes aufgeben musste. Das gelang ihm, und die Niederlage fiel unerwartet knapp aus.
„Es war eng, aber ich muss die Entscheidung der Kampfrichter akzeptieren", sagte Ali. "Wenn Berbick wie ich 39 gewesen wäre, würde er mich nicht geschlagen haben. Es war ein guter Kampf, aber er war zu jung und zu stark für mich. Er hat mich durch seine Aggressivität geschlagen."
Anschließend zeigte sich der ehemalige Weltmeister nachdenklich. "Vater Zeit hat mich eingeholt", sagte Ali. "Ich muss den Fakten ins Augen blicken. Wir werden alle mal alt. Das ist das Ende."
„The Greatest“ haben sie ihn genannt

Nach seiner Karriere kämpfte Ali kämpfte für Menschenrechte, er versteckte weder sich noch seine Krankheit und triumphierte vor den Augen der Weltöffentlichkeit, als er 1996 zitternd und doch würdevoll das Olympische Feuer der Spiele in Atlanta entzündete.
Trevor Berbick ereilte ein anderes Schicksal: Der gebürtige Jamaikaner wanderte ins Gefängnis, wurde aus den USA ausgewiesen und 2006 in seiner Heimat ermordet. Ali starb am 3. Juni 2016. Millionen betrauerten seinen Tod. Er ist für immer der Größte geblieben.
dpa