Raubüberfall vorgetäuscht?

Leon (†6) lag tot im Fluss! Mord-Anklage gegen Vater erhoben

Leon (6) litt an dem Syngap-Syndrom, er wurde im Sommer 2022 tot aufgefunden. Nun steht sein Vater unter Mordverdacht.
Leon (6) hatte das Syngap-Syndrom. Er wurde im Sommer 2022 tot aufgefunden.
Privat, Leon & Friends, leonandfriends.org

Vater unter Mordverdacht!
Leon wurde im Sommer 2022 tot in der Kitzbüheler Ache gefunden. Schon lange steht der Vater unter Verdacht. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Innsbruck Anklage gegen den Mann erhoben – wegen Mord!

Vater soll sich Raubüberfall in Tirol ausgedacht haben

Zudem muss sich der 39-Jährige wegen des Verdachts der Vortäuschung einer mit Strafe bedrohten Handlung verantworten, berichtet die Nachrichtenagentur apa. Denn der Vater erzählte der Polizei, er sei bei einem Spaziergang mit seinem Kind plötzlich von hinten mit einer Flasche niedergeschlagen worden und habe das Bewusstsein verloren. Der Sechsjährige sei dann aus dem Kinderwagen gestiegen und in den Fluss gefallen. Erst gegen 5.20 Uhr fanden andere Spaziergänger den bewusstlosen Mann. Er soll sofort nach seinem Sohn gefragt haben, doch Leon war weg. Etwa eine Stunde später dann der traurige Fund: Der kleine Junge lag tot auf einer Sandbank in der Kitzbüheler Ache. Doch es gibt Zweifel an dieser Version des Geschehens.

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Über 60 Personen seien befragt, mehrere Sachverständigengutachten eingeholt und 100 DNA-Spuren analysiert worden, berichtet apa. Zudem wurden Aufnahmen von Überwachungskameras, Datenträger wie Mobiltelefone und Laptops sowie Telefondaten ausgewertet.

Doch auch nach monatelangen, intensiven Ermittlungen kann kein Raubüberfall nachgewiesen werden. So gerät der 39-jährige Deutsche ins Visier und wird im Februar 2023 festgenommen. Er soll das Kind mit dem Syngap-Syndrom getötet und den Raubüberfall vorgetäuscht haben, heißt es damals. Doch erst jetzt wurde die Anklage von der Staatsanwaltschaft erhoben.

Vater bestreitet bisher Vorwürfe

Seit mehr als einem Jahr sitzt der Vater bereits unter Mordverdacht in Untersuchungshaft. Unter anderem soll er die Flasche, mit der er angeblich angegriffen wurde, im Kinderwagen gehabt haben. Der 39-Jährige bestritt bisher die Vorwürfe, es gilt die Unschuldsvermutung. Der Vater und seine Verteidigung haben nun 14 Tage Zeit, um gegen die Anklage Einspruch zu erheben. (jsi)