Monika Staab heuert in der Wüste an

Deutsche trainiert erste Frauen-Nationalmannschaft Saudi-Arabiens

Seit mehr als einem Jahr arbeitet Monika Staab (M) als Trainerin in Katar. Foto: Nasiruddin Mughal
Monika Staab arbeitet schon in Katar und Bahrain als Fußball-Lehrerin
DPA

Jahrelang durften Frauen in Saudi-Arabien nicht mal Auto fahren, geschweige denn Fußball spielen. Das ist seit einiger Zeit anders, das totalitäre Königshaus hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Gesetze geändert, die Frauenrechte missachteten. So gibt es in Saudi-Arabien jetzt auch eine Fußball-Nationalmannschaft der Frauen – und die erste Trainerin ist eine Deutsche.

Frauen-Liga spielt schon seit vergangenem Winter

Monika Staab übernimmt das Saudi-Team. Wie der saudi-arabische Verband mitteilte, unterschrieb die 62-Jährige einen Vertrag. Staab verfüge über langjährige Erfahrung als Spielerin und Trainerin sowie aus ihrer Tätigkeit beim Weltverband FIFA und dem Deutschen Fußball-Bund.

Eine Angabe zur Laufzeit des Vertrags machte der Verband nicht. Die frühere Trainerin des 1. FFC Frankfurt hatte 2007 für einige Monate die Frauen-Nationalelf des benachbarten Golf-Königreichs Bahrain übernommen und war von 2013 bis Ende 2014 Coach der Frauen-Nationalmannschaft des Emirats Katar.

Das islamisch-konservative Königreich Saudi-Arabien hat in den vergangenen Jahren im Zuge gesellschaftlicher Reformen zahlreiche Regelungen gelockert, die die Rechte der Frauen beschnitten. So dürfen Frauen seit 2018 unter anderem Auto fahren und als Zuschauerinnen zu Fußball-Spielen ins Stadion. Im November nahm die erste Frauen-Liga ihren Betrieb auf. Das Land richtet seit einiger Zeit auch große internationale Sportveranstaltungen aus.

Kritiker werfen dem Königshaus jedoch vor, gleichzeitig die politischen Freiheiten weiter zu beschränken. So waren 2018 mehrere saudische Frauenrechtsaktivistinnen festgenommen worden. (dpa/mar)