Mini-Gasgrills im Test: Klein, aber hochexplosiv

Mit der WM ist jetzt auf vielen deutschen Balkons auch die Grill-Saison eröffnet. Unverzichtbar für einen gemütlichen Grill-Abend sind da die neuen Mini-Grills. Denn dank ihnen kann man zuhause grillen ohne sich zu weit vom Fernseher und dem Spiel weg zu bewegen. Tolle Idee, dachten wir und haben die neuen Mini-Gasgrills getestet. Doch so praktisch sie auch erscheinen, so brandgefährlich können sie werden.

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So lecker Steaks und Würstchen vom Grill auch sind, so gefährlich können Gaskartuschen-Grills bei falscher Handhabung werden.

Wie gefährlich die neuen Kartuschen-Grills werden können, haben wir anhand zweier Modelle getestet. Mit dem Balkonkasten-Grill und dem Picknick-Gasgrill. Beide funktionieren mit kleinen Gas-Patronen. „Wenn man mit Gas hantiert, sind gewisse Regeln zu beachten. Hantiert man mit den Gas-Patronen falsch, kann man damit seinen Balkon in Brand stecken“, gibt Daniel Brose von der Feuerwehr Falkensee zu bedenken.

Das Modell Balkonkasten soll man sogar direkt über Bambusmatten hängen können. So zeigt es der Hersteller zumindest in seiner Werbung. Daniel Brose ist skeptisch: „Wenn die Leitung nicht richtig angeschlossen ist, kann es zu einer Flamme kommen und ich könnte ziemlich starke Verbrennungen im Gesicht bekommen.“ Man brauche nur beim Zusammenbauen einen kleinen Fehler zu machen oder eine Schraube zu verkanten und schon könne Gas ungehindert ausströmen, ohne, dass man es merke.

So auch in unserem Test: Kaum ist der Grill warm gelaufen, fängt er an der undichten Stelle auch schon Feuer. Erst brennt der Bambus ab, dann löst die kleine Gas-Kartusche eine Explosion aus. Das Feuer ist sogar so heftig, dass es selbst die Feuerwehr nicht auf Anhieb schafft, den Brand auf dem Balkon zu löschen. „Die Kartusche ist völlig zerfetzt“, so unser Reporter.

Auch der zweite Grill funktioniert mit einer Gas-Kartusche. Man soll damit auf dem Balkontisch oder einer Picknickdecke grillen können. Anders als beim ersten Modell gibt es hier aber keinen Gasschlauch, der undicht werden kann. Doch ganz so ungefährlich ist auch dieser Grill nicht. Als er umfällt, fängt der Picknickkorb sofort Feuer. Und auch hier besteht wieder die Gefahr von Hautverbrennungen.

Wer aber trotzdem unbedingt mit Gas grillen möchte, sollte den Gas-Anschluss jedes Mal erneut kontrollieren. Dazu sprüht man am besten eine Seifenlösung mit einer Sprühflasche auf die Verbindung von Gasschlauch und Grill. Wenn nichts schäumt, ist der Gasschlauch dicht. Und das sollten Sie am besten vor jedem WM-Grill-Abend wiederholen. Denn auch die kleinen Gaspatronen, das hat unser Test bewiesen, haben ordentlich Zunder.