So können Sie sich schützen!

Microsoft-Betrüger werden immer dreister

ARCHIV - 18.02.2016, Hamburg: Ein Mann demonstriert in einem Elektronikmarkt in Hamburg die Bedienung des Microsoft Surface Book. Microsoft ist an der Börse erstmals mehr als eine Billion Dollar wert. Das Computer-Urgestein setzt sich an die Spitze d
Neuer Börsen-Rekord: Auch Microsoft knackt die Billionen-Marke
lus gfh, dpa, Lukas Schulze

Bei Anruf Abzocke

Jemand ruft mit einer deutschen Vorwahl an und berichtet in gebrochenem Englisch von einem Microsoft-Problem. So sieht die Masche der Betrüger aus, um an sensible Daten der Nutzer zu kommen. Neu ist die Betrugs-Masche nicht – Betrüger sehen in der dreisten Masche aber offenbar noch immer eine Chance, Geld zu machen. Wir erklären, wie Sie sich schützen können!

Was ist die Betrugs-Masche?

„Hello, this is Miss Milly. There is a problem with your Microsoft“ – so berichtete eine Frauenstimme mit indischem Akzent auf Englisch über ein angebliches Problem mit dem privaten Microsoft-Konto. Angezeigt wurde auf dem Festnetz-Telefon eine deutsche Ortsvorwahl.

„Miss Milly“ gibt sich als Microsoft-Mitarbeiterin aus und will sich Zugang zu privaten Daten verschaffen, berichtet ein kontaktiertes Opfer gegenüber RTL.de. Manche Opfer werden nicht per Telefon, sondern per Mail oder Pop-Up-Fenster kontaktiert.

Mittlerweile haben die Betrüger ihre Masche erweitert: Sie bieten Studenten zielgerichtet Praktika bei Microsoft mit einem hohen Gehalt an. Um das zu bekommen, sollen die Opfer aber zunächst Kosten für das Visa und die Verwaltung in Höhe von 5.000 US-Dollar bezahlen.

Worauf sind die Betrüger aus?

Während des Telefonats wollen die Betrüger an private Daten kommen. Sie fragen nach Kreditkarteninformationen, um angeblich das Microsoft-Konto zu verifizieren oder verkaufen vermeintliche Softwareupdates.

Indem der Betroffene dann eine Fernwartungssoftware installiert, können die Betrüger über einen Trojaner auf sensible Daten zugreifen.

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Wer ist betroffen?

Microsoft selbst nennt die Betrüger Anrufe „Tech Support Scam“. Der Computer-Riese hat Studien zum Ausmaß des Betrugs durchgeführt und die Zahlen sind alarmierend. Demnach werden vor allem Menschen zwischen 18 und 34 Jahren kontaktiert. Aus dieser Altersgruppe fallen auch die meisten auf die Masche herein und geben etwa Kreditkarteninformationen „zur Identifizierung“ heraus.

Finanziellen Schaden haben laut Microsoft etwa zehn Prozent der betroffenen Befragten erlitten.

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Wieso wird eine deutsche Telefonnummer angezeigt?

Die angezeigte Telefonnummer stammt meistens aus Deutschland und erregt so zunächst kein Misstrauen. Die Betrüger machen sich hier einen einfachen Trick zunutze. „Clip No-Screening“ heißt die Technik, mit der sich die Betrüger eine deutsche Telefonnummer zwischenschalten können, auch wenn sie selbst im Ausland sitzen.

Allerdings ist auch diese angezeigte Telefonnummer als Betrugsversuch zu identifizieren. Die Microsoft-Betrüger nutzen zwar richtige Ortsvorwahlen, danach beginnt die eigentliche Telefonnummer aber mit einer 0 – das wird so in Deutschland nicht vergeben.

So schützen Sie sich:

  • Unterbrechen Sie Betrugs-Anrufe so schnell wie möglich und rufen Sie nicht zurück
  • Kaufen Sie keinerlei beworbene Produkte
  • Installieren Sie auf keinen Fall eine der empfohlenen Softwares
  • Microsoft bittet Betroffene, den (versuchten) Betrug dort anzuzeigen

Microsoft versichert, sich selbst nie per Telefon zu melden. Der Kontakt erfolgt laut Firmen-Website „ausschließlich auf Initiative der Nutzer, niemals umgekehrt“.