Schaffen wir das?

Merkel: Ziel sind 27 Millionen Booster-Impfungen bis Weihnachten

 Pressestatement Bundeskanzlerin Angela Merkel und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg vor einem gemeinsamen Gespräch im Bundeskanzleramt unter anderem zur Lage der Flüchtlinge an der Grenze von Polen und Belarus und zu Spannungen mit Russland wegen Truppenbewegungen im ukrainisch-russischen Grenzgebiet - Press statement Federal Chancellor Angela Merkel and NATO Secretary General Jens Stoltenberg before a joint meeting at the Federal Chancellery on the situation of refugees on the border between Poland and Belarus and on tensions with Russia due to troop movements in the Ukrainian-Russian border area Pressestatement Bundeskanzlerin Angela Merkel und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg vor einem gemeinsamen Gespräch im Bundeskanz
Angela Merkel hat 27 Millionen Booster-Impfungen als Ziel auserkoren.
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von Maximilian Storr
Boostern gegen die Coronawelle! Auffrischungsimpfungen sollen in den kommenden Wochen dabei helfen, eine Katastrophe abzuwenden. Noch-Kanzlerin Angela Merkel ruft das Ziel aus: 27 Millionen Booster-Impfungen bis Heiligabend! Aber: Wie realistisch ist das? Und wie könnte das gelingen?
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Wie ist der Stand?

  • 5,2 Millionen Menschen haben bisher eine Auffrischimpfung erhalten.

  • Am 18. November wurden 393.000 Booster-Impfungen verabreicht: Insgesamt sind es gestern 523.000 Impfungen (also auch Erst- und Zweitimpfungen) gewesen.

  • Die bisher meisten Impfungen wurden am 9. Juni 2021 mit insgesamt 1,4 Millionen. Dosen durchgeführt.

Bis Heiligabend sind es noch 36 Tage. Würde man ab heute jeden Tag (also auch am Wochenende) 393.000 Booster-Impfungen verabreichen, käme man auf 18,82 Millionen Menschen mit Drittimpfung bis zum 24. Dezember. Das heißt: Das Ziel von 27 Millionen würde deutlich verfehlt werden! Was also muss jetzt passieren?

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Hausärzte in der Pflicht

Eine wichtige Aufgabe könnte auf die Hausarztpraxen zukommen. „Wir hatten eine Zeit, wo nur noch 20.000 Arztpraxen teilgenommen haben an den Impfungen im niedergelassenen Bereich, das war im Sommer. Wir haben mittlerweile wieder über 45.000 Arztpraxen, die sich gegenwärtig an den Impfungen und den Auffrischungsimpfungen beteiligen und sehen auch hier eine weiterwachsende Zahl.“, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn in der Bundeskonferenz.

In den Höchstzeiten hätte man 75.000 impfende Arztpraxen und Ärzte gehabt, die mitgemacht haben. Das sei auch jetzt wieder das Ziel. Deshalb will die Politik für die Ärzte finanzielle Anreize schaffen: Die Vergütung für jede Impfung werde von 20€ auf 28€ erhöht, am Wochenende gibt es sogar 36€. Das entfaltet offenbar eine Wirkung. Für die kommende Woche seien 5 Millionen Dosen bestellt worden, deutlich mehr als in dieser Woche, betont Spahn.

Aber reicht das auch? Will man bis zum 24. Dezember 27 Millionen Booster-Impfungen verabreicht haben, müsste man schließlich 750.000 Auffrischungsimpfungen pro Tag verabreichen. Gleichzeitig dürften auch Unentschlossene dazukommen, die sich bisher nicht impfen haben lassen. Ein Kraftakt. Da könnten auch die Apotheken helfen. Dennoch: Die Booster-Kampagne hat an Fahrt aufgenommen.

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Apotheker könnten Impfkampagne anschieben

"Wir sind geschult, Apotheker können das, das beweisen auch die vielen impfenden Apotheker in anderen europäischen Ländern, die nicht nur gegen Grippe, sondern eben jetzt auch in der Pandemie mitimpfen", sagt Thomas Preis vom Apothekerverband und erklärt weiter: „Statistisch gesehen ist jeder Bundesbürger ein mal im Monat in einer Apotheke, wir erreichen also die Menschen sehr gut und unsere Berechnungen gehen dahin, dass die Impfkampagne um fünf bis zehn Prozent gesteigert werden könnte." Gleichzeitig öffnen in vielen Bundesländern wieder die Impfzentren. So viele wie im Sommer werden es aber nicht mehr werden.