Taucher suchen nach Fahrer - der ist längst in der Schule

Meggerdorf: Autofahrer (18) durchbricht Brückengeländer und stürzt in Fluss

In der Nacht zu Mittwoch (15. März) ist auf der B 202 bei Meggerdorf ein Pkw verunglückt. Der Wagen durchbrach ein Brückengeländer und stürzte in die "Sorge".
In der Nacht zu Mittwoch (15. März) ist auf der B 202 bei Meggerdorf ein Pkw verunglückt. Der Wagen durchbrach ein Brückengeländer und stürzte in die "Sorge".
Westküsten-News

Große Aufregung am Mittwochmorgen im Kreis Schleswig-Flensburg. Nach überfrierender Nässe verlor ein 18-Jähriger auf der B202 offenbar die Kontrolle über seinen VW Passat und stürzte in den Fluss „Sorge.“ Eine dramatische Suche mit Tauchern begann, doch der Schüler konnte nicht gefunden werden – vorerst.

18-Jähriger nicht in Unfallwagen

Gegen 04.10 Uhr meldete ein Autofahrer ein beschädigtes Geländer an der Brücke über der "Sorge" in Höhe der Sandschleuse. Die Polizeibeamten machten sich auf den Weg und entdeckten auch noch Fahrzeugteile, die auf einen Unfall hindeuteten. Das Schlimmste wurde befürchtet. Gegen 7.50 Uhr konnte der VW Passat mit Hilfe eines Krans komplett geborgen werden. Vom Fahrer fehlte allerdings jede Spur.

Happy End nach großer Suchaktion

Da die Fahrertür des Autos geöffnet war, gingen die Einsatzkräfte davon aus, dass der Fahrer sich nach dem Unfall noch selbst aus dem Wagen hatte befreien können. Aber das Wasser war eiskalt. Die Suche wurde verstärkt, sowohl im Fluss mit Tauchern, als auch an der angrenzen Böschung. Dann die Entwarnung: Ermittlungen der Polizei ergaben schließlich, dass sich der 18-Jährige längst in der Berufsschule befand. Die Erleichterung war groß. Bei der Befragung der Polizei gab der Schüler an, dass er den Unfall verursacht habe und alleine im Auto saß. Wie er sich aus dem Wagen befreien konnte und zur Schule kam, dazu machte die Polizei Flensburg auf RTL-Anfrage am Mittwochnachmittag keine Angaben: „Wir stehen mit den Ermittlungen ganz am Anfang“, hieß es von einem Polizeisprecher.

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18-Jähriger hatte offenbar Schutzengel

Bei dem Sturz von der Brücke in das eiskalte Wasser hat sich der 18-Jährige offenbar nur leicht verletzt. Dazu sagte ein Polizeisprecher: „Er klagt über leichte Schmerzen und will sich in ärztliche Behandlung begeben.“

Da sich der 18-Jährige nach dem Unfall einfach aus dem Staub gemacht hat, laufen gegen ihn Ermittlungen wegen unerlaubtem Entfernen vom Unfallort. „Wenn man einen Unfall hat, sollte man die 110 wählen und am Unfallort bleiben, bis die Polizei eintrifft“, sagte ein Polizeisprecher im RTL-Interview. Bei dem Unfall seien außerdem Betriebsstoffe ausgelaufen, ob dadurch Umweltschäden entstanden sind, prüft die zuständige Wasserbehörde.

Einsatzkosten trägt der Unfallfahrer

Die B202 war für die Dauer des Einsatzes für mehrere Stunden voll gesperrt. Eingesetzt waren neben Polizeikräften mehrere Freiwillige Feuerwehren mit Booten und Drohnen, der Arbeiter-Samariter-Bund mit Tauchern, der Löschzug-Gefahrgut des Kreises und die Straßenmeisterei. Also ein groß angelegter Einsatz, der natürlich auch Kosten verursacht. Hätte sich der 18-Jährige ordnungsgemäß bei der Polizei gemeldet, hätte es keine Suchaktion nach ihm geben müssen.

Zu der Kostenübernahme sagte Stefan Ploog, Bürgermeister der Gemeinde Kropp im RTL-Interview: „Wir prüfen wie viele Wagen da waren, wie viele Kameraden und dann gibt es dazu eine Gebührensatzung. Dann wird ein Gebührenbescheid erlassen und dem Fahrzeughalter zugeschickt. Und der gibt es dann in der Regel an seine Versicherung weiter.“ In welchen Dimensionen der Einsatz in Meggerdorf liegt, konnte er noch nicht sagen. (cgo)