Bayern-Legende Babbel rechnet mit Trainern ab

"Es wird nur noch gelogen und geheuchelt"

ARCHIV - Fußball Bundesliga 13. Spieltag: TSG 1899 Hoffenheim - Bayer 04 Leverkusen am 25.11.2012 in Sinsheim (Baden-Württemberg) in der Rhein-Neckar-Arena. Hoffenheims Trainer Markus Babbel steht im Stadion. Der ehemalige Bundesliga-Trainer Markus Babbel wird Chefcoach beim Schweizer Fußball-Erstligisten FC Luzern. Foto: Uwe Anspach/dpa (zu dpa-Meldung vom 12.10.2014) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Markus Babbel kritisiert das Verhalten der Trainer

Von diesem Trainer-Karussel, das momentan in der Bundesliga im höchsten Tempo seine Runden dreht, wird ihm richtig schlecht! Markus Babbel hat in einem Interview mit den vielen Wechseln in der Bundesliga abgerechnet. Er kritisiert vor allem die vorherigen Äußerungen der Coaches.

"Fühle mich verarscht"

Die Bayern-Legende ist mittlerweile selbst als Trainer tätig, nach Stationen bei Hertha BSC, dem VfB Stuttgart, TSG Hoffenheim, dem FC Luzern und Western Sydney ist er aktuell ohne Verein – und blickt von außen extrem kritisch auf das, was bei seinen Kollegen aktuell passiert. „Als Fußballfan fühle ich mich verarscht, ich kann ja nichts mehr glauben, was gesprochen wird“, sagte Babbel dem Schweizer „Blick“.

Der erste Trainer, den sich der 48-Jährige vorknöpft: Adi Hütter, der für 7,5 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt zu Borussia Mönchengladbach wechselt. „Der setzt sich ins TV-Studio und sagt, er bleibe in Frankfurt. Fünf Wochen später geht er, weil sich die Situation so markant geändert habe. Welche Situation denn? Dass der Teammanager und wohl der Sportdirektor gehen, das wusste man“, wütete Babbel. „Nein, für mich wird nur noch gelogen und geheuchelt. Wir sprechen hier von einem gestandenen Top-Trainer, nicht von einem jungen Grünschnabel, der neu im Geschäft ist.“

Kein Verständnis für Funkel und Flick

Hütter ist aber für den ehemaligen Top-Verteidiger nicht die größte Enttäuschung, sondern Friedhelm Funkel, der als Trainer von Fortuna Düsseldorf mehrfach betont hatte, dass dies ganz sicher seine letzte Station sei, und nun das Amt beim 1. FC Köln übernommen hat. „Was macht er dann? Geht zu Köln. Zum verhassten Konkurrenten. Da frage ich mich doch als Düsseldorf-Fan: Will der mich veräppeln?, ärgerte sich Babbel. „Und als Köln-Fan: Kommt der, um uns in die 2. Liga zu bringen? Wir reden von einem gestandenen Mann, nicht von irgendeiner Wurst. Als Fan frage ich mich doch: Worauf kann ich mich noch verlassen?“

Einmal in Rage nahm sich Babbel dann noch Hansi Flick zur Brust. „Ich muss zugeben: Ich fand seine Interviews immer klasse, er gab sie mit einer Leichtigkeit und platzierte gleichzeitig eine Botschaft. Ich hing an seinen Lippen. Aber plötzlich kamen diese 0-8-15-Aussagen ohne Hintergrund und Substanz. Das wurde ihm nicht gerecht, diese gequirlte Kacke, auf gut Deutsch gesagt“, so Babbel.