Wer ersetzt den Weltklasse-Torwart?
Ersatz für Manuel Neuer: Diese drei Optionen haben die Bayern

Das Saison-Aus für Manuel Neuer nach seinem Unterschenkelbruch trifft die Bayern hart. Er ist Kapitän und Führungsfigur, sollte die Mannschaft zum Titel in der Bundesliga, im Pokal und in der Champions League führen. Die große Frage lautet nun: Wer ersetzt ihn?
Manuel Neuer: Wie stark kommt er zurück?
Für Neuer ist es eine Saison zum Vergessen. Erst fiel er mit einer Schultereckgelenksprellung wochenlang aus, nach dem Skiunfall ist seine Saison jetzt schon beendet, obwohl sie mit bisher zwölf Ligaeinsätzen noch nicht mal richtig begonnen hatte.
Ein herber persönlicher Rückschlag für Neuer. Fraglich ist, inwieweit der 36-Jährige überhaupt wieder sein Weltklasse-Niveau erreichen kann. Zwar hat Neuer nach seinen insgesamt zehn verletzungsbedingten Pausen seit 2019 bewiesen, dass er stark zurückkommen kann. Eine so schwere Verletzung wie der Unterschenkelbruch war allerdings nicht dabei.
Fokus auf die EM im eigenen Land
In 18 Monaten steht zudem die Europameisterschaft im eigenen Land an. Für Neuer dürfte es womöglich das letzte Karriere-Highlight in der Nationalmannschaft sein.
Doch erst mal folgen Reha und eine Pause bis zum Sommer. Für den FC Bayern ist sein Ausfall ein Problem. Drei Optionen bieten sich an:
Option 1: Erneut auf Stellvertreter Sven Ulreich setzen

Die verlässliche Nummer zwei des FC Bayern erhielt für seine Dienste als klagloser Schattenmann von Neuer gerade einen neuen Vertrag bis Mitte 2024. Jetzt könnte der 34-Jährige zur Stammkraft aufrücken. In acht Pflichtspielen kam er als Vertreter des unpässlichen Neuer in dieser Saison schon zum Einsatz, alle acht Partien gewannen die Münchner, fünfmal blieb Ulreich ohne Gegentor. „Er war und ist immer ein Rückhalt, wenn er gebraucht wird, auch in der Kabine“, sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Doch reicht das Vertrauen auch für die komplette zweite Halbserie und vor allem die K.o.-Phase der Champions League mit dem Achtelfinale gegen Paris Saint-Germain?
Option 2: Alexander Nübel vorzeitig aus Monaco zurückholen

Geholt als möglicher Neuer-Erbe, ergriff der Ex-Schalker wegen mangelnder Einsätze die Flucht. Noch bis zum Sommer läuft seine Leihe an die AS Monaco. Der 26-Jährige hat mehrfach betont, sich in München nicht wieder hinter Neuer anstellen zu wollen. Jetzt könnte seine Stunde schlagen, wenn die Bayern ihn vorzeitig aus Monaco zurückholen. Die Gefahr: Nübel könnte ein Unruheherd werden, wenn er dann hinter Ulreich doch nur Nummer zwei wäre. Andererseits: Nur mit Ulreich und dem 19 Jahre alten Johannes Schenk zu planen, wäre für die Bayern ziemlich gewagt.
Option 3: Einen Neuer-Nachfolger verpflichten

Neuer ist mit 36 Jahren schon relativ alt, Nübel konnte sich bei den Bayern bisher nicht durchsetzen – womöglich denken die Verantwortlichen schon über eine starke neue Nummer eins für die Zeit nach Neuer nach. Das kroatische Portal „Gol“ bringt dafür Dominik Livakovic ins Gespräch. Der kroatische Nationaltorwart lässt mit überragenden Leistungen bei der WM aufhorchen, warf im Viertelfinale den Topfavoriten Brasilien aus dem Turnier – und das vor den Augen von Bayern-Boss Oliver Kahn. Das kann Zufall sein, da Kahn momentan an einer Sitzung der europäischen Klubvereinigung ECA in Katar teilnimmt. Uninteressant dürfte der 27-jährige Livakovic (Vertrag bis 2024 bei Dinamo Zagreb) nach diesen Turnier-Leistungen nicht sein. (nie/dpa)