„Da drüben wird offenbar immer noch gefeiert“

Tote nach Club-Einsturz auf Mallorca! Doch die Party am Ballermann geht weiter

Im Medusa Beach Club auf Höhe des Balneario 1 ist am Donnerstagabend (23.5.) gegen 20 Uhr das Obergeschoss eingestürzt. Dort befand sich eine Terrasse.
Touristen erzählen im RTL-Interview, wie sie die Stimmung am Unglücksort erleben. So auch der deutsche Urlauber Nicolas Ottersbach.
RTL
von Jessy Siodlaczek und Lea Graf

Drama am Ballermann!
Während die Einsatzkräfte auf Mallorca versuchen, Verletze aus den Trümmern zu bergen, ist wenige Meter weiter für die meisten die Party noch nicht vorbei. Nur vor dem eingestürzten Medusa Beach Club ist zu spüren, was hier am Donnerstagabend (23. Mai) Furchtbares passiert ist.

Einige Ballermann-Besucher bekommen Horror im Medusa Beach Club nicht mit

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An der Playa de Palma ist aktuell Party-Saison. Nicolas Ottersbach feiert gerade mit seiner Fußballmannschaft am Ballermann. Während der Medusa Beach Club gegen 20.30 Uhr zusammenstürzt, sitzt die Gruppe knapp 300 Meter weiter in einem anderen Lokal. „Es gab keine Panik, nichts, man hat davon nichts mitbekommen“, erzählt der Urlauber im RTL-Interview. Nur durch die vielen Einsatzkräfte merken die Party-Freunde, dass etwas passiert sein muss: „Wir haben gedacht, da gibt es vielleicht eine größere Schlägerei oder so.“

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Erste Neugierige bekommen vor Ort mit, was wirklich passiert ist. Doch „da drüben wird offenbar immer noch gefeiert“, erzählt Nicolas Ottersbach. Die Kultlokale Megapark und Bierkönig sind nur wenige Straßen vom Unglücksort entfernt.

Familie und Freunde aus Deutschland besorgt um Mallorca-Urlauber

Ein Urlauber erfährt erst durch seine Angehörigen aus Deutschland, was am Ballermann passiert ist. „Ich wurde Minuten vorher von meiner Mama angerufen, ob alles gut bei mir sei, weil auf Mallorca etwas eingekracht sei. Und dann auf dem Weg zum Hotel bin ich hier vorbeigekommen“, erzählt der junge Mann.

Und unmittelbar vor dem Unglücksort ist eine völlig andere Stimmung zu spüren. „Sehr viele liefen panisch herum“, erzählt ein deutscher Tourist im RTL-Interview und erinnert sich an Kellner, die in Tränen aufgelöst vor dem eingestürzten Lokal standen.

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Rettungskräfte versuchen Hilferufe unter den Trümmern zu hören

Viele Schaulustige haben sich in der Nacht vor dem abgesperrten Bereich versammelt. Immer wieder muss die Polizei die Menge bitten, ruhig zu sein. Denn die Rettungsteams versuchen, die Stimmen möglicher Überlebender unter den Trümmern zu hören. Auch am frühen Freitagmorgen suchen Einsatzkräfte weiterhin fieberhaft nach Opfern.

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Eine erste Überprüfung habe ergeben, dass die Überlastung des ersten Stockwerks eine mögliche Ursache für den Einsturz sei, erklärt Feuerwehrchef García noch in der Unfallnacht.Doch genauere Details müssen nun ermittelt werden. (mit dpa)