Haftstrafe nach Protest
Klimaaktivist sitzt in London im Knast: Droht jetzt die Abschiebung?

Aus Klimarettung wurde Knastaufenthalt!
Marcus D. will das Klima retten, doch nun sitzt der Deutsche im Londoner Gefängnis. Er ist ein Anhänger der britischen Umweltaktivistengruppe Just Stop Oil, die ähnlich vorgehen wie die Letzte Generation in Deutschland. Durch eine gefährliche Protestaktion hat sich der 34-Jährige eine Haftstrafe eingebrockt – und wird vielleicht nie wieder zu seiner Freundin und ihrer Familie zurückkehren können.
Gefährliche Aktion: Klimaaktivist klettert auf eine Brücke nahe London

Im vergangenen Oktober unternimmt der Klimaaktivist eine gefährliche Protestaktion. Mit einem weiteren Aktivisten klettert Marcus 60 Meter hoch – auf die Queen Elisabeth II-Brücke über der Themse in Dartford (östlich von London), berichtete die Polizei aus Essex. Die beiden Störenfriede haben den Verkehr für 41 Stunden blockiert. Im April dann die Verurteilung: Marcus D. muss für zwei Jahre und sieben Monate in den Knast.
Der 34-Jährige ist ursprünglich aus Lugau (Sachsen). England ist seine Wahlheimat. Sein Aufenthalt dort könnte nun aber gefährdet sein.
Freundin Holly: "Er kann vielleicht nie wieder zurückkehren"

Marcus’ Freundin Holly bangt unterdessen um ihren Freund. Dem 34-Jährigen soll die Abschiebung nach Deutschland drohen. Wenn es wirklich dazu kommen würde, kann Marcus nicht mehr nach England zu seiner Freundin einreisen. Eine Petition von Freundin Holly soll nun die Abschiebung stoppen, sie berichtet: „Diese doppelte Bestrafung ist vernichtend für uns. Wenn er abgeschoben wird, dann wird er von uns getrennt, seiner Familie, seinem Zuhause. Marcus ist bereits seit sieben Monaten weg und jetzt kann er möglicherweise nie wieder zu uns zurückkehren.“
Anhänger der Klimaaktivistengruppe Just Stop Oil protestierten im Juni gegen die drohende Abschiebung. Darunter auch Holly, die in einer Rede forderte, dass Marcus im Land bleiben darf.
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Harte Bestrafung für Klimaaktivist soll zur Abschreckung dienen
Die harte Verurteilung begründet Richter Shane Collery am Southend Crown Court mit einem Abschreckungseffekt. Es soll andere Aktivisten von solchen Aktionen abhalten. Die Kletteraktion auf eine der wichtigsten Brücken Englands hatte offenbar fatale Folgen.
Eine schwangere Frau soll sich demnach in dem Verkehr befunden haben – sie benötigte medizinische Hilfe. Ein Kind kam durch die Blockade nicht an seine Medizin und ein Mann soll die Beerdigung seines besten Freundes verpasst haben, berichtet der Sender BBC. (amp)
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