Toni Crews starb an einer seltenen Krebsart
Im TV! Leiche von Zweifach-Mutter (30) wird öffentlich seziert

Toni Crews wurde nur 30 Jahre alt. Die zweifache Mutter aus der Stadt Deal im Osten Englands starb 2020 an Tränendrüsenkrebs, einer sehr seltenen Form der Krankheit. Anfang 2022 ist ihr Körper für eine Dokumentation des britischen TV-Senders Channel 4 seziert worden, wie der "Independent" berichtet. Crews hatte dem zugestimmt.
Channel-4-Doku "My Dead Body" soll Andenken an Toni Crews wachhalten
Es war das erste Mal seit fast 200 Jahren, dass die Leiche einer namentlich bekannten Person aus Großbritannien öffentlich seziert wurde. In der Doku "My Dead Body" soll das Leben, der Tod und die Autopsie von Toni Crews gezeigt und ihr aufopferungsvoller Kampf gegen die Krankheit nachgezeichnet werden. Man wolle auf diese Weise Millionen Menschen aufklären und das Andenken an Crews wachhalten, erklärten die Verantwortlichen des Senders.
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Britin erhielt Tränendrüsenkrebs-Diagnose im Jahr 2016

Die Krebsdiagnose erhielt Toni Crews im Jahr 2016. Ihr wurde das rechte Auge entfernt, doch 2018 kehrte der Krebs zurück. 2020 wurde ihr mitgeteilt, dass die Krankheit unheilbar ist. Die zweifache Mutter beschloss, dass die Öffentlichkeit mehr über Tränendrüsenkrebs erfahren sollte – auch nach ihrem Tod. Sie spendete ihren Körper der medizinischen Wissenschaft und stimmte zu, dass er öffentlich gezeigt wird.
Fürs TV sezierter Körper wird für Ärzte-Ausbildung verwendet
"Durch die unglaubliche Spende von Toni konnten wir den Weg des Krebses erforschen", sagte Anatomie-Professorin Claire Smith von der Brighton and Sussex Medical School dem "Independent". "Mehr als 1.000 Studenten konnten an der Dokumentation mitarbeiten. Darunter Krankenschwestern, Sanitäter und Neurowissenschaftler, die normalerweise nichts über diesen 'Einer von einer Million'-Krebs erfahren würden." Die Forschung am Körper der Verstorbenen ende auch nicht mit der Doku. "Er wird in den nächsten Jahren für die Ausbildung unserer Medizinstudenten und Ärzte verwendet."
Channel-4-Chefredakteurin Anna Miralis nennt die Dokumentation "bahnbrechend". Es sei einerseits modernste Technologie zu bewundern, vor allem aber werde zu sehen sei, "wie eine junge Mutter tapfer um ihr Leben kämpft". Das Leben der jungen Britin werde unter anderem in Form von Tagebucheinträgen, Briefen und Social-Media-Beiträgen erzählt. Einen Ausstrahlungstermin hat Channel 4 noch nicht genannt. (bst)