Leibesvisitationen bei Schulklasse durch Polizei?
Weil angeblich ein Fünf-Euro-Schein verschwunden war, soll ein Polizist in München laut Medienberichten eine komplette Schulklasse zu Leibesvisitationen gezwungen haben. Mindestens ein Schüler habe sich ganz ausziehen müssen. Schülerinnen hätten ihre Büstenhalter öffnen müssen, ein weiterer Schüler habe seine Unterhose herunterziehen müssen. Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch sagte der 'Süddeutschen Zeitung', dass gegen den Polizisten ein Verfahren wegen Nötigung laufe. "Wenn Strafanträge seitens der Eltern kommen, müssen wir überprüfen, ob der Tatbestand Beleidigung auf sexueller Basis zutrifft."
Polizeivizepräsident Robert Koch und Polizeisprecher Wolfgang Wenger räumten gegenüber der Zeitung ein, dass das Vorgehen nicht in Ordnung gewesen sei. Beide betonten, dass kein Schüler nackt dagestanden habe. Ausgangspunkt war eine Schulung in Zivilcourage, die ein 44 Jahre alter Polizist in einer achten Klasse gehalten hatte. Eine Schülerin behauptete dabei, ihr sei ein Fünf-Euro-Schein gestohlen worden.