Kinder sollen sich daneben benommen haben

Prügelte Vize-Bürgermeister Jungen bewusstlos?

Tobias Bär (50) muss sich wegen Körperverletzung in drei Fällen verantworten. Der Vize-Bürgermeister von Langenbernsdorf soll drei Kinder verprügelt haben - eines davon bis zur Bewusstlosigkeit. Am Donnerstag musste sich der Mann vor dem Amtsgericht in Zwickau verantworten.

Situation auf einem Spielplatz sei eskaliert

Immer wieder seien er und seine Kinder beschimpft worden, beklagt Roland Suttner. Der Familienvater und seine Rasselbande zogen vor einigen Jahren auf ein Rittergut in Langenbernsdorf. Seitdem würde sie von den anderen Bewohnern beschimpft und provoziert. "Haut ab, geht wieder dahin, wo ihr herkommt", das seien die häufigsten Beleidigungen.

An einem Juni im Jahr 2018 sei die Situation dann eskaliert. Vize-Bürgermeister Tobias Bär und seine Kinder seien auf einem Spielplatz aufeinander getroffen. Dort hätte Bär dann die Suttner-Kinder geschlagen. Er selbst schrieb in einem Facebook-Post: "Ich sehe, wie meine Kinder gejagt werden, wie sie weinen. Befreie mich, werde wieder umringt. Jetzt reicht es, jetzt kriegt der große ca. 17-Jährige eine ab."

Der Bürgermeister soll laut Anklage ein Mädchen geschubst und seinen Bruder bewusstlos geprügelt haben.

Bürgermeister will sich nicht zu den Vorwürfen äußern

Bei Gericht sprechen wir den Vater des verletzten Jungen an. Er ist auch nach zwei Jahren noch entsetzt. "Das war das niederträchtigste und schäbigste und feigste, was es gab - von hinten jemanden niederschlagen", sagte er. Bis heute habe sich Tobias Bär nicht entschuldigt.

RTL-Reporter Frank Vacik war bei Gericht vor Ort: "Der Angeklagte sagte heute vor Gericht, dass er sich für völlig unschuldig halte. An dem Tag habe er nur einen Streit zwischen zwei Kindern schlichten wollen, doch die Situation sei dann wenig später eskaliert."

Dem Bürgermeister droht wegen der Verletzung der Kinder eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren. Als wir ihn nach der Verhandlung mit den Vorwürfen konfrontieren wollen, möchte er sich nicht zu den Anschuldigungen äußern.