Vittorio Boiocchi erschossen
Auf offener Straße! Inter Mailands Ultra-Boss regelrecht hingerichtet

Nächster Gewalt-Exzess in Italiens Fußball: der berühmt-berüchtigte Ultra-Boss von Inter Mailand, Vittorio Boiocchi (69), ist am Samstagabend auf offener Straße erschossen worden. Laut Polizeiangaben sei Boiocchi mit fünf Schüssen regelrecht hingerichtet worden. Nach der Nachricht verließen viele Fans beim Inter-Spiel gegen Sampdoria Genua (3:0) vorzeitig das Stadion.
Kugeln in Brust und Hals
Die Tat ereignete sich um 19.50 Uhr unweit von Boiocchi Wohnort im Stadtteil Figino im Westen Mailands. Drei Kugeln trafen ihn italienischen Medienberichten zufolge in Brust und Hals. Er starb während des Transports ins Krankenhaus San Carlo.

26 Jahre verbrachte er im Knast
Boiocchi war ein Schwerstkrimineller. Wegen Raubüberfällen, Drogenhandel und Kidnapping hatte er 26 Jahre im Gefängnis verbracht.
Wenige Tage zuvor war bei der Messerattacke eines psychisch gestörten Mannes in einem Einkaufszentrum der spanische Profi Pablo Mari von Monza Calcio schwer verletzt worden. Nach erfolgreicher Operation ist er wieder auf dem Weg der Besserung. Boiocchis Weg hingegen endete auf den Straßen Mailands.
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Als sich die Nachricht von Boiocchis Tod in der Curva Nord des Giuseppe-Meazza-Stadions verbreitete, entfernten die Anführer der Ultragruppen umgehend alle Banner, in der Halbzeitpause verließen sie dann das Stadion. (mli/sid)