Vittorio Boiocchi erschossen

Auf offener Straße! Inter Mailands Ultra-Boss regelrecht hingerichtet

Foto Claudio Furlan/LaPresse.29 -10-2022 Milano , Omicidio di Vittorio Boiocchi in via Fratelli Zanzottera a Figino.Nella foto: polizia scientifica sul posto..Photo Claudio Furlan / LaPresse.29 -10-2022 Milan, Murder of Vittorio Boiocchi in via Fratelli Zanzottera in Figino (Credit Image: © Claudio Furlan/LaPresse via ZUMA Press
Forensiker untersuchen den Tatort, an dem der berüchtigte Ultra-Chef von Inter Mailand, Vittorio Boiocchi, erschossen wurde
Claudio Furlan, LaPresse

Nächster Gewalt-Exzess in Italiens Fußball: der berühmt-berüchtigte Ultra-Boss von Inter Mailand, Vittorio Boiocchi (69), ist am Samstagabend auf offener Straße erschossen worden. Laut Polizeiangaben sei Boiocchi mit fünf Schüssen regelrecht hingerichtet worden. Nach der Nachricht verließen viele Fans beim Inter-Spiel gegen Sampdoria Genua (3:0) vorzeitig das Stadion.

Kugeln in Brust und Hals

Die Tat ereignete sich um 19.50 Uhr unweit von Boiocchi Wohnort im Stadtteil Figino im Westen Mailands. Drei Kugeln trafen ihn italienischen Medienberichten zufolge in Brust und Hals. Er starb während des Transports ins Krankenhaus San Carlo.

Fc Internazionale supporters leave the stadium after the news of the death of ultras leader Vittorio Boiocchi, (Photo Marco Canoniero)
Der Boss ist tot - die Kurve leer
Marco Canoniero, picture alliance

26 Jahre verbrachte er im Knast

Boiocchi war ein Schwerstkrimineller. Wegen Raubüberfällen, Drogenhandel und Kidnapping hatte er 26 Jahre im Gefängnis verbracht.

Wenige Tage zuvor war bei der Messerattacke eines psychisch gestörten Mannes in einem Einkaufszentrum der spanische Profi Pablo Mari von Monza Calcio schwer verletzt worden. Nach erfolgreicher Operation ist er wieder auf dem Weg der Besserung. Boiocchis Weg hingegen endete auf den Straßen Mailands.

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Als sich die Nachricht von Boiocchis Tod in der Curva Nord des Giuseppe-Meazza-Stadions verbreitete, entfernten die Anführer der Ultragruppen umgehend alle Banner, in der Halbzeitpause verließen sie dann das Stadion. (mli/sid)