Der schwedische Hof ist zutiefst geschockt! Kronprinzessin Victorias Hochzeitskoch wird sexuelle Belästigung vorgeworfen

ARCHIV - 04.05.2012, Schweden, Stockholm: Die schwedische Kronprinzessin Victoria. Der Skandal um sexuelle Belästigung rund um die altehrwürdige Schwedische Akademie weitet sich aus. Nun wird sogar Prinzessin Victoria als Betroffene genannt. (zu dpa "Nobel-Akademie gerät trotz Eingreifen des Königs tiefer in Krise" vom 29.04.2018) Foto: Rainer Jensen/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Kronprinzessin Victoria von Schweden
rj wst sab, dpa, Rainer Jensen

Das wird der künftigen Königin von Schweden, Kronprinzessin Victoria (43), mal so gar nicht schmecken: Ihrem Hofkoch, der auch das Bankett zum Anlass ihrer Hochzeit vor etwas mehr als zehn Jahren ausgerichtet hat, wird sexuelle Belästigung vorgeworfen. Gleich mehrere junge Frauen sollen Opfer der Attacken von Stefano Catenacci geworden sein. Der beschuldigte Spitzenkoch ist daraufhin von all seinen Aufgaben am Hof in Stockholm zurückgetreten und auch das Königshaus selbst nimmt die Vorwürfe sehr ernst und verlangt Aufklärung. Im Hinblick darauf, dass sich Victoria und weitere Mitglieder des schwedischen Hofes für die Opfer sexueller Missbrauchsfälle engagieren, ist der Schock jetzt sicher noch viel größer.

Junge weibliche Angestellte berichten von Übergriffen

In einem Bericht auf Expressen-TV der gleichnamigen schwedischen Boulevard-Zeitung ist von zwölf Personen die Rede, die entsprechende Situationen miterlebt haben oder ihnen selbst ausgesetzt gewesen sein sollen. Die Zeitung sei selbst mit einigen Angestellten des Restaurantkonzerns Nobis, dessen Miteigentümer Stefano Catenacci ist, in Kontakt gekommen. Eine junge Köchin habe demnach erklärt, der Star-Koch habe sich ihr angenähert und ihr am Hals geleckt. Eine weitere Angestellte behauptet dem Bericht zufolge, er habe ihr mit der Hand unter das Hemd gegriffen und ihre Brüste berührt. Auch von dem Verschicken von „Dick Pics“ und Nachrichten mit sexuellem Inhalt ist in dem Bericht die Rede.

Am Hof in Stockholm ist man höchst alarmiert. Selbst ein kompletter Bruch mit dem Traditionshaus „Operakällaren“, in dem Catenacci kocht und welches den Hof beliefert, ist laut der königlichen Informationschefin Margareta Thorgren im Gespräch. Man „blicke auf diese Angelegenheit mit großer Ernsthaftigkeit“.

Der schwedische Hofkoch Stefano Catenacci streitet die Vorwürfe ab

Stefano Catenacci selbst hat sich in einem offenen Brief in der schwedischen Tageszeitung „Dagens Nyheter“ zu den Vorwürfen geäußert. Er erklärt darin, dass er für sich selbst „allen Grund“ sieht, „über sein Handeln nachzudenken“. Er habe niemanden kränken und niemandem zu nahe treten wollen. Zudem kündigt er an, seinen Posten als Küchenchef im „Operakällaren“ und auch seine Stellung als schwedischer Hofkoch aufzugeben. Die Vorwürfe der sexuellen Belästigung bestreitet er allerdings entschieden.

Wie es in den schwedischen Medienberichten heißt, werden die Vorwürfe jetzt von einem externen Ermittler durchgeführt. Welche Folgen der Skandal für Stefano Catenacci nun haben wird, wird sich nach der Untersuchung zeigen. Am Hof in Stockholm ist für ihn nun aber erst einmal der Ofen aus.